"Wollen wir hier investieren?" – Immo-Shopping in München.

Foto: Messe München/Thomas Plettenberg

München – Noch bevor die Expo Real am vergangenen Montag ihre Tore öffnete, veröffentlichte der internationale Immo-Dienstleister C&W einen Report, der es in sich hatte. Um nicht weniger als 18 Prozent soll heuer die Investitionstätigkeit auf dem globalen (gewerblichen) Immobilienmarkt anwachsen, nämlich von 1,5 Billionen auf 1,8 Billionen US-Dollar. In nur einem Jahr, von 2017 auf 2018. So die Prognose.

Ein neues Rekordhoch, selbstverständlich. Seit einigen Jahren taumelt die Immobilienwirtschaft von einem Investmentrekord zum nächsten. Und das "trotz geopolitischer Unsicherheiten und einer Verlangsamung des Konjunkturzyklus", wie es in dem Report weiter heißt.

Viel Geld aus Asien

Für das starke Wachstum sind laut C&W vor allem asiatische Investoren verantwortlich, "sowohl als Kapitalquelle als auch als Investitionsziel": 52 Prozent aller Transaktionen fanden in Asien statt, während 45 Prozent der asiatischen Käufer an Investitionen im Ausland beteiligt waren. "Wir beobachten, dass viele Investoren ihr Immobilienengagement erhöhen und ihre Strategien entsprechend dem vielfältigen Angebot und den Risikoprofilen ausrichten", analysiert Carlo Barel di Sant’Albano, Head of Global Capital Markets bei Cushman & Wakefield. Er erwartet einen neuerlichen Anstieg im kommenden Jahr – auch wenn es, wie sein Kollege David Hutchings betont, "eindeutige, durchaus ernst zu nehmende Risiken im makroökonomischen Umfeld" gebe. Es deute aber "nur wenig darauf hin, dass sich der Zyklus dem Ende zuneigt bzw. eine Rezession bevorsteht".

New York City weiter vorne

In Bezug auf das gesamte Investitionsvolumen bleibt New York City Spitzenreiter als weltweit größter Immo-Markt, gefolgt von Los Angeles und London. Paris liegt auf Rang vier, vor Hongkong.

Im Ranking der Cross-Border-Investments, also rein nach international agierenden Investoren gewichtet, bleibt London laut C&W das unangefochtene Lieblingsinvestitionsziel, während New York hier aufgrund hoher Preise, des starken US-Dollars und der stark wettbewerbsfähigen einheimischen Nachfrage von Platz zwei auf Platz sechs rutschte und damit erstmals nicht mehr in den Top Five vertreten ist.

London steht zum bereits neunten Mal in zehn Jahren in diesem Ranking an der Spitze. Asiatische Investoren waren die aktivsten Investoren in London und steigerten ihr Transaktionsvolumen im Laufe des Jahres um 47 Prozent auf 10,9 Milliarden US-Dollar. 94 Prozent des aus dem Asien-Pazifik-Raum stammenden Kapitals wurden in London in die Assetklasse Büro investiert.

Wien weltweit auf Rang 18

Wien wird in diesem Ranking der internationalen Investoren übrigens an 18. Stelle geführt und liegt damit knapp hinter Düsseldorf, München und Frankfurt. In der Rangliste nur europäischer Städte liegt Wien sogar an zehnter Stelle und sei gemeinsam mit Helsinki und Madrid so etwas wie der Wachstumskaiser, heißt es in dem Report. (mapu, 11.10.2018)