Helga Krismer (l.) und Madeleine Petrovic erklärten sehr persönlich, dass sie ein Volksbegehren starten.

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Wien – "Keine Spoiler", sagte der Parteisprecher noch Minuten vor der "persönlichen Erklärung" von Niederösterreichs Grünen-Chefin Helga Krismer am Montag. Soll heißen: Krismer verrät erst bei der Pressekonferenz, worum es geht. "Persönliche Erklärungen" von Politikern stehen üblicherweise für: Rücktritt, Kandidatur oder neuerdings Schwangerschaft. Und sie versprechen deshalb großes Medieninteresse.

Genau das war wohl der Grund, warum Krismer die Pressekonferenz zum Start ihres Klimavolksbegehrens nicht als das ankündigte, was sie war – sondern eben als "persönliche Erklärung". Krismer bemühte sich natürlich gemeinsam mit Mitstreiterin und Vorgängerin Madeleine Petrovic, ihren Kampf gegen den Klimawandel als möglichst persönlich darzustellen: "Ich bin es leid, dass ich zuschauen muss", wie die Klimakrise immer weiter voranschreitet, sagt die niederösterreichische Grünen-Chefin – zuschauen muss sie, "weil ich keine Partei mehr im Nationalrat habe".

Begehren ohne Partei

Deswegen starte sie nun ein Volksbegehren für den Klimaschutz, formell losgelöst von der Partei. "Dieses Klimavolksbegehren soll ein gemeinsamer Befreiungsschlag sein", sagt Krismer, sie lade zu einer "breiten Plattform". Daran sollen Privatpersonen und NGOs teilnehmen, mit denen dann Forderungen ausgearbeitet werden sollen. Der Verein dafür wurde am Mittwoch eingetragen, das Startkapital ("ein paar Tausender") bringt Krismer privat ein.

Warum sie glaubt, dass gerade ihr Volksbegehren im Unterschied zu so vielen anderen auch reale Ergebnisse bringen wird? "Dieses Volksbegehren wird nicht einfach versanden, weil es ein Thema ist, das und schon längst überholt hat", sagt Krismer. "Wenn wir das jetzt wieder vernudeln, dann mache ich mir wirklich Sorgen". Sorgen um die Aufmerksamkeit zum Start – "Persönliche Erklärung" sei dank – musste sie sich jedenfalls nicht machen. (sefe, 26.9.2018)