Wien – Die 105 Jahre alte Kaffeehauskette Aida, die sonst eher in der Vergangenheit schwelgt, greift einen Trend auf: Ab Anfang September können dort Brownies, die den Wirkstoff Cannabidiol (CBD) aus der Hanfpflanze enthalten, verspeist werden. Man wolle schließlich auch mit der Zeit gehen, begründete Pressesprecher Stefan Ratzenberger.

Kein klassischer Hasch-Keks

Um eine Droge handle es sich aber nicht, da CBD keine psychoaktive Wirkung hat – anders als der Wirkstoff THC – und derzeit auch in Form von Öl, Blüten oder Pulver legal verkauft werden kann. "Der THC-Wert liegt bei maximal 0,2 Prozent, es gibt also keine berauschende Wirkung im klassischen Hasch-Keks-Sinn", sagt Ratzenberger.

CBD-Produkte unterliegen nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Die Lebensmittelbehörde prüfe trotzdem. "Wir sind nicht verpflichtet, es einzureichen und eine Entscheidung abzuwarten, aber der Ordnung halber wollen wir das auch gerade bei so einem heiklen Thema."

Auch beim Verkauf ist man vorsichtig: Bestellen können den "Orange Kush" nur Gäste ab 16 Jahren. Man wolle kein Risiko eingehen, aber die Aida-Zielgruppe sei in der Regel sowieso älter. Man habe sich vorab auch mit Gästen über die Idee ausgetauscht, die 68er-Generation habe am stärksten darauf angesprochen, sagt Ratzenberger.

Kein zufällig gewählter Preis

Der Preis war zunächst mit 4,20 Euro angegeben. Die Zahl "420" ist im angloamerikanischen Raum ein gebräuchlicher Code für Cannabis-Konsum. Am 20. April – nach US-Schreibweise lautet das Datum 4/20 – finden Jahr für Jahr zahlreiche entsprechende Veranstaltungen und Festivals statt. Mittlerweile bewirbt Aida den "Orange Kush" für 4,40 Euro. (red, 31.8.2018)