Brüssel/Wien – 69,3 Prozent der Menschen in der EU lebten 2016 in ihren eigenen vier Wänden, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Statistik von Eurostat hervor. 26,6 Prozent haben ihr Eigentum kreditfinanziert, 42,7 Prozent besitzen ein unbelastetes Eigenheim.

Mieter sind demnach 30,7 Prozent aller EU-Bürger, wobei fast zwei Drittel davon (19,8 Prozentpunkte) zu Marktpreisen Mieten, der Rest zu vergünstigten Konditionen.

Rumänien mit 96 Prozent Eigentümern

Die höchste Eigentumsquote gibt es in Rumänien mit 96 Prozent, gefolgt von Litauen (90,3 Prozent), Kroatien (90,1), Slowakei (89,5) und Ungarn (86,3).

Österreich ist mit 55 Prozent am unteren Ende der Statistik zu finden, dahinter liegt nur noch Deutschland mit 51,7 Prozent. Fast jedes zweite Eigenheim in Österreich (25,2 Prozentpunkte) ist mit Kredit oder Hypothek belastet, in Deutschland sind es mit 26,2 Prozentpunkten etwas mehr.

Vernünftiges Verhältnis ist sinnvoll

Bei der Wohnungseigentumsquote liegen noch Polen (83,4 Prozent), Bulgarien (82,3), Estland und Malta (je 81,4), Lettland (80,9), Tschechien (78,2), Spanien (77,8), Portugal (75,2), Slowenien (75,1), Griechenland (73,9), Zypern (72,5), Finnland (71,6) und Belgien (71,3) über dem EU-Durchschnitt.

Dass eine hohe Eigentumsquote nicht uneingeschränkt erstrebenswert ist, zeigen diverse Preisblasen der jüngeren Vergangenheit. Aber auch viele Wohnbauexperten sind der Meinung, dass ein vernünftiges Verhältnis aus Eigentum und Miete volkswirtschaftlich betrachet sehr sinnvoll ist. Ein hoher Mieter-Anteil hält unter anderem die Verschuldungsquote niedriger und den Arbeitsmarkt flexibler. (mapu, 2.11.2017)