Das Cloud Control Center in Berlin.

Foto: Microsoft

Eines haben die Enthüllungen von Edward Snowden sicher bewirkt: Europäische Firmen und Nutzer überlegen sich zweimal, ob sie ihre Daten auf Servern von US-Anbietern speichern. Unbehagen bereitet die Angst vor Wirtschaftsspionage und totaler Überwachung durch den amerikanischen Geheimdienst NSA – besonders in Deutschland.

Kein Zugriff auf Daten

Dem will Microsoft mit seiner "Microsoft Cloud Deutschland" begegnen. Dafür wurden Rechenzentren in Magdeburg und Frankfurt am Main errichtet, die seit Dienstag Cloud-Dienste wie Azure und Office 365 anbieten. Und zwar so, dass die "Daten in Deutschland" bleiben, wie das Unternehmen bei der Präsentation in Berlin betonte. "Wir haben keinen Zugriff auf die Daten", sagte Alain Genevaux von Microsoft Deutschland.

Diesen hat die Deutsche Telekom-Tochter T-Systems, die als "Datentreuhänder" agiert und der deutschen Rechtsordnung unterliegt. So sollen die Daten vor dem Zugriff von US-Behörden geschützt sein.

Preis gestiegen

Das Angebot von Microsoft hat seinen Preis. Die Nutzung der Cloud-Dienste in Deutschland ist um stolze 25 Prozent teurer als bisher. Microsoft geht davon aus, dass Kunden bereit sind, diese Mehrkosten zu bezahlen. Die Nutzung ist nur für Kunden in der EU möglich. In den kommenden Monaten soll das Angebot an Cloud-Diensten ausgebaut werden. (Markus Sulzbacher aus Berlin, 24.1.2017)