Wien – Der Revisionsverband der Volksbanken hat sich gerade mit einer Satzungsänderung vor dem drohenden Entzug seiner Revisionsbefugnis gerettet. Stimmt das Wirtschaftsministerium der neuen Satzung zu, werden Volksbanken also wie bisher vom Verband bzw. von ihm bestellten Wirtschaftsprüfern geprüft. Im Genossenschaftssektor spielen diese Einrichtungen eine zentrale Rolle: Ohne Zugehörigkeit zu einem Revisionsverband kann eine Genossenschaft nicht existieren.

Insgesamt gibt es derzeit 13 anerkannte Revisionsverbände – Mitte dieser Woche kommt ein neuer dazu: der Förderungs- und Prüfungsverein gemeinwohlorientierter Genossenschaften, dessen Obmann der Waldviertler Schuhfabrikant und "Finanzrebell" Heinrich "Heini" Staudinger ist. Der Verband mit dem Beinamen "Rückenwind" wird am Mittwoch vorgestellt; aufnehmen wird er ausschließlich solche Genossenschaften, die sich dem "Gemeinwohl" verschrieben haben. Dafür sind laut dem involvierten Juristen Karl Staudinger (er ist der Bruder von Heinrich St.) "Rücksichtnahme auf die Umwelt" Voraussetzung oder "kooperatives Verhalten auch gegenüber den Mitbewerbern" oder Bedachtnahme auf regional-wirtschaftliche Zusammenhänge.

Die Mitgliedschaft wird Produktions-, Konsum- und Warengenossenschaften offenstehen, nicht aber Banken. Für Kredit- und Finanzinstitute nämlich darf der neue Verband gemäß Genehmigungsbescheid des Wirtschaftsministeriums keine Revisoren bestellen. Die genossenschaftlich organisierten Raiffeisen- und Volksbanken haben aber sowieso ihre eigenen Revisionsverbände. (gra, 9.1.2017)