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2017 kehrt Nokia ins Smartphone-Geschäft zurück. Windows Phones wird man allerdings nicht produzieren.

Foto: Reuters

Kommendes Jahr läuft jene Vereinbarung aus, die es Nokia nach der Teilübernahme durch Microsoft verbietet, Smartphones unter eigenem Namen herzustellen. Während der IT-Riese mittlerweile nicht nur den Markennamen mit "Microsoft Mobile" ersetzt, sondern auch die "Lumia"-Reihe beerdigt hat, plant man in Finnland 2017 das Comeback.

Offizielle Informationen sind rar, die Rückkehr ins Handy-Segment ist jedoch durch die eigene Agenda des Unternehmens bestätigt. Zu den Geräten an sich gibt es bislang eine Reihe Gerüchte und Benchmark-Einträge, wie Mobile Geeks zusammenfasst.

"D1C" und "Pixel"

Die meisten Hinweise gibt es dabei auf ein Gerät namens "D1C". Mehrfach tauchten Informationsschnipsel auf. Dazu gibt es auch Renderings und Fotos, die das Gehäuse zeigen sollen. Eine Kampfansage an aktuelle Flaggschiffe stellt es allerdings nicht dar. Mit einem Snapdragon 430-Prozessor, drei GB RAM und bis zu 32 GB Speicher sowie einem 5,5-Zoll-Display (1.920 x 1.080 Pixel) deuten die kolportierten Spezifikationen auf ein Mittelklasse-Gerät hin. Preisangaben gibt es nicht, ein OVP von unter 200 Euro wäre jedoch nicht verwunderlich.

Unter dem Arbeitstitel "Pixel" gibt es auch Benchmarkeinträge für ein zweites Gerät, das allerdings keinerlei Verwandtschaft zu Googles neuen Handys aufweist. Ganz im Gegenteil: Ein Snapdragon 200 nebst ein GB RAM deuten auf ein Low-End-Angebot hin, das eine Alternative zur heuer nicht aktualisierten Moto E-Reihe von Motorola bzw. Lenovo im knapp dreistelligen Preisbereich werden könnte.

Highend-Gerät mit Zeiss-Optik

Zuletzt aufgetaucht ist aber auch ein Smartphone, welches das Highend-Segment bedienen würden. Dem von Android Soul berichteten Leak zufolge handelt es sich um ein Gerät mit Snapdragon 820 und einem Display mit 5,2 oder 5,5 Zoll Diagonale und 2K-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel), was auch zu von Nokia weiteren geplanten Vorstößen in den VR-Bereich passen würde.

Die Kamera des Gerätes soll mit einem Optik-System von Zeiss ausgestattet werden, das Metallgehäuse soll "wasserdicht" sein. Alle drei bisher genannten Handys sollen mit Android 7 "Nougat" laufen.

Vorsicht geboten

Da es sich zu diesem Zeitpunkt bei allen Geräten noch um Prototypen handeln dürfte, sind die durchgesickerten Spezifikationen mit Vorsicht zu genießen. Insbesondere Benchmarkeinträge sind leicht zu fälschen. Ob Nokia sein Comeback wirklich gleich mit drei Smartphones gibt, bleibt abzuwarten.

Für die Konzeption und Vermarktung kommender Nokia-Handys, zeichnet jedenfalls das frisch gegründete, in China angesiedelte Unternehmen HMD Global verantwortlich. Man hat für zehn Jahre die alleinigen Nutzungsrechte des Nokia-Brands für Smartphones und Tablets sowie die Rechte an verschiedenen Technologie-Patenten erhalten. Die Fertigung übernimmt Branchenriese Foxconn.

Nokia-Auftritt am Mobile World Congress

Während zur CES Anfang 2017 noch nicht mit offiziellen Informationen zu rechnen ist, dürfte es am Mobile World Congress Ende Februar sehr spannend werden. Denn dort wird der Nokia-CEO Rajeev Suri eine Keynote abhalten. (gpi, 30.11.2016)