Gefäßchirurg Heinrich Magometschnigg war bis vor kurzem im Uni-Rat des Mozarteums.

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Salzburg – Am 9. Dezember wird an der Salzburger Musik-Uni Mozarteum eine neue Rektorin beziehungsweise ein neuer Rektor gewählt. Der Posten ist seit der Trennung von Siegfried Mauser im Frühling (wegen sexueller Nötigung belangt) vakant, interimistisch führt Vizerektorin Brigitte Hütter die Geschäfte des Hauses bis Ende des Jahres.

Diesen Samstag werden die Weichen gestellt, ab neun Uhr finden die Hearings von vier Kandidaten statt, die die Findungskommission aus 21 Bewerbern gewählt hat. Die Kommission besteht aus der Vorsitzenden des Universitätsrats, Viktoria Kickinger, und dem Vorsitzenden des Senats, Mozarteum-Professor Hansjörg Angerer. Kickinger war wegen der Inauguration Mausers zu einer Zeit, als es schon Vorwürfe gegen ihn gab, massiv kritisiert worden.

Wer am Samstag vorsingen wird: die Prorektorin und Professorin der privaten Musik-Uni der Stadt Wien, Susana Zapke. Der Dirigent und Exrektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Reiner Schuhenn, sowie der Deutsche Anselm Rose, bis 2014 Intendant der Dresdner Philharmonie. Und: der ärztliche Direktor der Salzburger Landeskliniken, Heinrich Magometschnigg. Musikwissenschafterin Regula Rapp sprang (wie schon 2015 in Wien) ab.

Wie ein Gefäßchirurg ins Spiel kommt? Der studierte Pianist und Mediziner wurde von Kickinger und Angerer nominiert. Er hat die private Med-Uni Salzburg mit aufgebaut, war ab 2003 Uni-Rat am Mozarteum. Per 17. November verzichtete er auf seinen Sitz in dem Gremium, das ja den Rektor wählt.

Im Mozarteum geht das Gerücht, Kickinger wolle Magometschnigg als Rektor sehen. Sie weist das zurück. Man habe sich "für ein besonders transparentes und demokratisches Verfahren" mit zwei Hearings "entschieden, um zu gewährleisten, dass die Entscheidung (...) von einer breiten Basis (...) des Hauses mitgetragen wird", lässt sie über eine von der Uni bezahlte PR-Agentur ausrichten. Und: "Jede der vier Persönlichkeiten ist rektorabel."

Wie es nach dem Hearing weitergeht: Bis 30. November legt die Findungskommission dem aus Uni-Angehörigen bestehenden Senat einen Dreiervorschlag vor, der daran aber nicht gebunden ist. Aus dem Vorschlag des Senats wählt der Uni-Rat am 9. Dezember den Rektor für die Uni mit ihren 40 Studienrichtungen, 1.600 Studierenden und 500 Lehrenden. (Renate Graber, 24.11.2016)