Bei den Metallern geht es wieder ans Eingemachte. Bei Gulasch (statt Würsteln) hat die Gewerkschaft den Arbeitgebern einen Forderungskatalog überreicht, der eine Anpassung der Löhne und Gehälter um drei Prozent vorsieht. Dass die Unternehmensvertreter hernach keinen Jubelchor anstimmten, sollte nicht weiter beunruhigen. Gerade zu Beginn der Herbstlohnrunde lässt man traditionell die Muskeln spielen.

Was heuer für Zuversicht sorgt, ist der Umstand, dass das schwierige Thema Arbeitszeitflexibilisierung schon im Vorfeld abgehandelt wurde. Somit bleibt mehr oder weniger eine einfache Rechenübung mit etwas biegsamen Zahlen. Biegsam deshalb, weil sich der Produktivitätsfortschritt unterschiedlich bemessen lässt.

Die jeweiligen Argumente haben viel für sich. Weniger Lohnzurückhaltung stärkt den Konsum, tönt es aus der Gewerkschaft. Überzogene Abschlüsse beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der exportorientierten Metallindustrie, beteuern die Arbeitgeber. Klarerweise führt nur ein Kompromiss aus dem Dilemma. Doch auch der Staat könnte etwas beitragen. Die letzte Steuerreform ist fast schon verpufft, bei der nächsten Lohnerhöhung schlägt die kalte Progression schon wieder voll zu. Würde die öffentliche Hand auf das Körberlgeld verzichten, wäre das auch für die Lohnrunde von Vorteil. Denn Würstel hin, Gulasch her: Der Kuchen, der verteilt wird, muss erst gebacken werden. (Andreas Schnauder, 26.9.2016)