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Das militärische Eingreifen in Libyen hält US-Präsident Barack Obama weiterhin für den richtigen Schritt – die Planlosigkeit in der Zeit danach bezeichnet er aber als seinen größten Fehler.

Foto: REUTERS/Gary Cameron/Files

Washington – US-Präsident Barack Obama hat den nach seinem Empfinden größten Fehler seiner Amtszeit eingestanden: Vom Sender Fox News danach befragt, sagte Obama am Sonntag, sein wohl größter Fehler sei das Scheitern beim Ausarbeiten eines Plans für den Tag nach der "Intervention in Libyen" und dem Sturz von Muammar al-Gaddafi gewesen. Gleichwohl sei es damals richtig gewesen, in Libyen einzugreifen.

Obama rügte auch fehlendes Engagement europäischer Partner – und sorgte damit vor allem für Verärgerung in London und Paris. Der britische Premier David Cameron sei in dieser Zeit etwa "zerstreut" und "von anderen Dingen abgelenkt" gewesen, sagte Obama. Auch Versäumnisse in Paris hätten viel zur heutigen Krise beigetragen.

Nach dem Tod Gaddafis im Zuge des Nato-Einsatzes im Jahr 2011 war Libyen ins Chaos gestürzt. Das Land wird derzeit von zahlreichen bewaffneten Milizen beherrscht, außerdem ringt eine von der Uno unterstützte nationale Einheitsregierung um Anerkennung. Obama hatte zuletzt die Lage in dem Land als ein "Durcheinander" bezeichnet.

Erfolge: US-Wirtschaft und Obamacare

Doch auch an die größte Leistung während seiner Amtszeit erinnerte sich Obama – nämlich die US-Wirtschaft vor einer "großen Depression" bewahrt zu haben. Von Fox News nach seinem schönsten Tag im Weißen Haus befragt, wählte er jenen Tag, an dem die Gesundheitsreform angenommen wurde.

Auch an seinen schlimmsten Moment dachte Obama zurück: Den Tag, an dem er im Dezember 2012 nach Newtown in Connecticut reiste, nachdem ein Amokläufer dort 20 Kinder und sechs Erwachsene in einer Schule getötet hatte. (APA, red, 11.4.2016)