Die Server von "Fable Legends" werden im April abgestellt.

Foto: Fable Legends

Microsoft hat die Schließung der hauseigenen Spielestudios Lionhead in England und Press Play in Dänemark bekanntgegeben. Während Press Play auf eine jüngere Geschichte mit Titeln wie "Max and the Curse of Brotherhood" und "Kalimba" zurückblickt, ist es für Lionhead Studios mit Rollenspiel-Lieblingen wie "Fable" oder der Gottsimulation "Black & White" nach 20 Jahren das Ende einer Ära.

Fokus auf erfolgreichere Projekte

Microsoft begründete die Einsparung der Studios mit dem Wunsch, sich auf jene Projekte fokussieren zu wollen, die von der Spielerschaft am meisten gewünscht werden. "Diese Änderungen werden vorgenommen während Microsoft Studios seine Investitionen und seine Entwicklung auf Games und Franchises fokussiert, die Fans am meisten Spielen wollen", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme.

Der Konzern betont zwar, dass dies nicht als Kritik an den "talentierten Entwicklern" der beiden europäischen Hersteller verstanden werden soll, doch indirekt deutet man damit wohl auf die geringen Erfolge der jüngeren Projekte an. Bei Lionhead war zuletzt das MOBA "Fable Legends" für PC und Xbox One in Arbeit, das kurz vor der Beta-Phase stand. Nun werden die Server im April abgedreht. Davor entwickelte man im Zuge Microsofts Motion-Gaming-Initiative das Kinect-Spin-off "Fable: The Journey", das jedoch ebenso nicht an die Erfolge der Titel "Fable" 1 bis 3 anschließen konnte.

Neue Chancen

Bei Lionhead waren zuletzt rund 100 Mitarbeiter tätig. Gegründet wurde die Schmiede 1996 unter der Führung von Designer Peter Molyneux, der allerdings nach "Fable: The Journey" aufbrach, um sich mit dem Indie-Studio 22Cans neuen Herausforderungen zu stellen.

"Wir danken den Mitarbeitern von Lionhead und Press Play von Herzen für ihre Beiträge zu Xbox und Gaming", schreibt Hanno Lemke, General Manager der Microsoft Studios Europe, in einem Blogeintrag. "Wir werden mit den Betroffenen eng zusammenarbeiten, um für sie neue Möglichkeiten bei Xbox zu finden oder ihnen anderswo in der Spieleindustrie Jobs zu besorgen, sofern sie das wollen." (zw, 8.3.2016)