Mit dem neuen Autorenpreis der Theaterallianz ausgezeichnet: Thomas Köck.

foto: hans hofer

Wien – Die 2013 von Kosmos Theater (Bregenz), Theater Phönix (Linz), dem Klagenfurter Ensemble sowie den Schauspielhäusern Salzburg und Wien gegründete "Theaterallianz" wächst um das Grazer Theater am Lend, das gab Bundesminister Josef Ostermayer am Montag in einer Pressekonferenz in Anwesenheit aller Beteiligten bekannt. Und begrüßte als nun einzige Frau in der Männerrunde und am Podium dessen Direktorin Edith Draxl.

Man werde das Kooperationsprojekt zum gegenseitigen Austausch von Erfahrungen und Stücken (bisher 38 Produktionen und 13 Gastspielreisen) auch weiterhin mit 90.000 Euro jährlich fördern, so Ostermayer weiter. Die Allianz sei ein Versuch, bundesländerübergreifend "miteinander mehr zu sein und zu schaffen, als allein".

Gerhard Lehner vom Klagenfurter Ensemble verwies darauf, dass Gastspiele angesichts der gespannten Finanzsituation an seinem Haus sonst nicht möglich wären, Harald Gebhardt vom Theater Phönix sprach angesichts der Häuser von "Mittelbühnen auf künstlerisch selbem Niveau", was den Austausch von Produktionen erleichtere. Die für das Projekt "Theaterallianz" erhaltenen Mittel flössen ausschließlich in "Dinge, die den Aufwand eines normalen Stückes überschreiten", stellte Robert Pienz vom Schauspielhaus Salzburg sicher. Es gebe somit keine Doppelförderung.

Autorenpreis mit viel Lob

Mit 9.500 Euro ist der heuer erstmals vergebene Dramatikerpreis dotiert, er geht an den 1986 in Steyr geborenen Thomas Köck für Kudlich – eine anachronistische Bauernoper, die über "mögliche Parallelen zwischen unserer Gegenwart und den Jahren nach dem Wiener Kongress nachdenkt", so die Jurybegründung. Ab Frühjahr 2016 soll das Stück als Teil des Preises durch die beteiligten Theater touren, schon jetzt überschlagen sich jene mit Lob für den Autor. Und für den aus Mitteln des Bundeskanzleramtes finanzierten Preis, der "damit zu den höchst dotierten Förderinstrumenten für zeitgenössische Dramatik im deutschsprachigen Raum" gehöre.

Zum Wettbewerb wurden von jedem Haus zwei zeitgenössische, österreichische Autoren – passend zum Profil der Allianz – eingeladen und anonymisiert beurteilt. Das Siegerstück soll je Haus fünf bis fünfzehnmal gezeigt werden, die Uraufführung wird am Schauspielhaus Wien stattfinden, so dessen Leiter Thomas Schweigen. Durch das Gästeensemble entstünden den weiteren Spielorten keine Extrakosten. Ziel sei es aber, zu Präsentationszwecken auch Partner im Ausland zu finden. (wurm, 22.2.2016)