Bester Moderator: Robert Kratky von Ö3.

Foto: Fachhochschule St. Pölten/Manuel Pammer

Wien – Der ORF hat beim 1. Österreichischen Radiopreis sechs von neun Kategorien gewonnen. Drei Auszeichnungen gingen an Privatradios. Der ORF holte mit dem Ö1-Mittagsjournal den Preis für die beste Radio-Nachrichtensendung und mit dem Ö3-Wecker den Preis für die beste Morgensendung. Beste Moderatorin wurde Dori Bauer vom Privatsender Energy 104,2, bester Moderator Robert Kratky von Ö3.

Die Kategorie beste Nachrichtensendung ging erwartungsgemäß an den öffentlich-rechtlichen ORF und das Ö1-Mittagsjournal. Das Mittagsjournal biete exzellente Nachrichten zu aktuellen Themen mit nationalen und internationalen Bezügen, wie Mediaplanerin Elisabeth Ochsner für die Jury erklärte. "Diese Nachrichtensendung ist ein unumstrittener Fixstern für Informationssendungen in der österreichischen Medienlandschaft und ein Taktgeber für die österreichische Politik", so Ochsner. Ö1-Interimschef Peter Klein nannte die Sendung das Herz von Ö1 und die Radio-Information das Rückgrat des Senders.

Ö3-Wecker beste Morgensendung

Beste Morgensendung war nach Ansicht der Jury der Ö3 Wecker, der auch zu den meistgehörten Radiosendungen Österreichs gehört. Der Wecker setzte sich gegen die Antenne Steiermark Muntermacher und die FM4 Morning Show durch. Die Ö3-Morgenshow setze seit Jahrzehnten Maßstäbe im Radio, liefere Unterhaltung auf höchstem Niveau und kompakte Information, so Jury-Vorsitzender Hannes Raffaseder. Ö3 holte mit dem Ö3-Callboy auch gleich noch die Kategorie beste Comedy und war mit insgesamt drei Auszeichnungen der große Sieger des Radiopreises 2015.

Beste Musiksendung wurden die "Erinnerungen an Udo Jürgens" des ORF-Radios Kärnten, zum besten Wortbeitrag wurde ein "Nahaufnahme spezial" zu 25 Jahre Mauerfall des ORF-Radios Niederösterreich gewählt. "Radio im besten Sinne des Wortes", befand die Jury. Die Kategorie beste Innovation ging an "Tonio – Ton mit Information", ein interaktives Radioquiz des Privatsenders Lounge FM. Geschäftsführer Florian Novak freute sich über den Preis ganz besonders, weil Innovation für das Radio, das vor großen technischen Herausforderungen stehe, von besonderer Bedeutung sei. Die beste Promotionaktion holte der Privatsender Kronehit mit dem Facebook Experiment Reloaded.

Neue Initiative

Der Österreichische Radiopreis ist eine gemeinsame Initiative des ORF, des Verbandes Österreichischer Privatsender (VÖP) sowie des Fachbereiches Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH). RTR-Chef Alfred Grinschgl dankte den Radiomachern und Sponsoren des Österreichischen Radiopreises. ORF-Radiodirektor Karl Amon sprach von einem "historischen Abend", denn erstmals arbeiteten ORF-Radios und Privatradios zum Wohle der Radiohörer und der Marke Radio zusammen, VÖP-Vorstandsvorsitzender Klaus Schweighofer von einem "großen Tag für das Radio" und "einem großen Tag für das Privatradio", das beim Radiopreis "auf Augenhöhe" mit dem öffentlich-rechtlichen ORF agiere.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz betonte bei der Preisverleihung im Wiener Rathaus die Stärke des Mediums Radio. "Es gibt kein Medium, das im Durchschnitt 190 Minuten am Tag gehört wird und von sechs Millionen Österreichern genutzt wird", so Wrabetz. Im Hinblick auf die 15 Millionen UKW-Empfänger in Österreich warnte der ORF-Chef vor einem zu schnellen Übergang auf den künftigen Digitalradio-Standard. Es sei wichtig hier "keine Fehler" zu machen.

Insgesamt gab es beim Radiopreis 127 Einreichungen und 27 Nominierungen in neun Kategorien. Die Preisträger wurden von einer achtköpfigen Jury unter der Leitung des St. Pöltner FH-Professors Hannes Raffaseder ausgewählt. (APA, 1.6.2015)