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Gewinner des Wittgensteinpreis: Josef Penninger

Foto: APA/Hochmuth

Wien - Einer der prominentesten Wissenschafter Österreichs gewinnt den Wittgenstein-Preis 2014: Der aus Oberösterreich stammende Genetiker Josef Penninger (49), wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, erhält die  mit 1,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung, die seit 1996 vergeben wird. Der Wittgenstein-Preis ist der bestdotierte und renommierteste Preis dieser Art in Österreich. Penninger studierte Medizin in Innsbruck und war dann längere Zeit in Toronto in Kanada an der dortigen Universität, ehe er 2003 nach Wien geholt wurde, um das IMBA am Campus Vienna Biocenter in Wien-Landstraße aufzubauen – als Nachbar des damals schon renommierten Instituts für Molekulare Pathologie (IMP).

Penninger sagte bei der Präsentation der Preisträger Montagvormittag: "Das ist ein Preis für Blue-Sky-Research", also für risikoreiche Grundlagenforschung ohne vorgegebenen Zweck.

Penninger leitet nicht nur das Institut, sondern auch eine seiner Arbeitsgruppen. Die Hälfte der Mitarbeiter beschäftigt sich mit Krebs und Krebsentstehung, die anderen haben sich auf das Thema "Haploide Stammzellen" eingeschworen. Das sind Säugetierstammzellen mit nur einem Chromosomensatz. Die Wissenschafter haben etwa die Eizelle einer Maus angeregt, ohne eine Samenzelle in die Zellteilungsphase einzutreten;  Dass das funktioniert, war keine Sensation. Die Wissenschafter sprachen allerdings von einer solchen, als es ihnen gelang, aus diesen Zellen embryonale Stammzellen zu entwickeln.

Acht Starter

Acht Jungwissenschaftern wurden von der international besetzten Jury Start-Preise für eingereichte Projekte zuerkannt, die mit bis zu 1,2 Millionen Euro dotiert sind – sieben von ihnen kommen aus den Naturwissenschaften, die Ägyptologin Bettina Bader aus Wien ist die einzige Geisteswissenschafterin. Auffallend ist bei den übrigen Start-Preisen der Schwerpunkt auf den Bundesländern: Der Mathematiker Mathias Beiglböck von der Uni Wien ist der einzige "Starter" aus der Bundeshauptstadt, aus Innsbruck kommen die Mathematikerin Karin Schnass, der Informatiker René Thiemann und die Mikrobiologin Sigrid Neuhauser, von der Uni Graz der Chemiker Alexander Grüneis, von der TU Graz der Physiker Markus Aichhorn und von der Uni Salzburg der Psychologe Manuel Schabus. (derStandard.at, 16.6.2014)