Die portugiesische Küche ist in unseren Breiten wenig bekannt - im eben erschienen Kochbuch zum Thema lernen wir echt Neues zum Umgang mit allerhand Fisch
In der bunten, weiten Welt braucht es schon ziemlich viel, um die Aufmerksamkeit reizüberfluteter Konsumenten auf sich zu lenken. Und selten ist in Buchhandlungen etwas so sonnengelb, wie das eben im Antje Kunstmann Verlag erschienen Kochbuch "Die portugiesische Küche".
Was essen Portugiesen eigentlich? Diese Frage wird von Rita Cortes Valente de Oliverira auf vielen Seiten hingebungsvoll nostalgisch beantwortet.
Sie essen vor allem Fisch, ist die Antwort. Sie fangen ihn, konservieren ihn und bereiten ihn auf vielfältige Weise zu. Dank der wunderhübschen Illustrationen von Alexandra Klobouk lässt sich tatsächlich richtig viel lernen.
Facetten von Fisch
Zum Beispiel darüber, wie Fisch eingesalzt, entsalzt, mariniert und gegrillt wird. Kabeljau mit Chorizo-Creme ist geschmacklich durchaus ungewöhnlich. Jedenfalls wird das Portfolio von in Binnenländern Kochenenden großräumig erweitert. Experimentierfreude vorausgesetzt.
Generell ist die portugiesische Küche eher simpel und kommt mit überschaubar vielen Zutaten aus: Zwiebel, Tomaten, Lorbeer und Paprikapulver - beim Nachkochen drängt sich der Eindruck auf, dass Portugal und Ungarn zumindest geschmacklich irgendwie recht nah aneinander sind, bei "Pica-pau" zum Beispiel, das schmeckt wie die Puszta.
Es wird aber auch viel frittiert, dazwischen haben die Autorinnen weniger Aufwändiges eingestreut. Batatas ao murro, das sind "Kartoffeln, die gegen die Wand geschlagen werden" sind ein absoluter Hit, auch die konfierten Erdbeeren in der Tomatensuppe.
Eher für Profis ist die Süßspeisenabteilung, die sich - so wie der Rest des Buches - kulturhistorisch interessant und humorig liest. Zum Nachkochen sind die Törtchen aber durchaus anspruchsvoll.