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Maya Angelou 2004 bei der Democratic National Convention im Fleet Center in Boston, Massachusetts.

Foto: APA/EPA/MATT CAMPBELL

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Maya Angelou auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1971.

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Winston-Salem (North Carolina) - Die afroamerikanische Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou ist laut US-Medienberichten im Alter von 86 Jahren gestorben. Angelou sei am Mittwochmorgen tot aufgefunden worden, sagte der Bürgermeister der Stadt Winston-Salem (US-Bundesstaat North Carolina), Allen Joines, dem Sender WGHP.

Angelou schrieb Gedichte, autobiografische Romane und Theaterstücke, trat aber auch selbst als Schauspielerin und Tänzerin auf. Sie war gleichzeitig eine bekannte Persönlichkeit aus der Zeit der Bürgerrechtsbewegung und eine Vertraute von Martin Luther King. Bei der Amtseinführung von US-Präsident Bill Clinton durfte sie die Ode "Am Puls des Morgens" vortragen.

Schwangerschaft als 16-Jährige

Berühmt wurde die am 4. April 1928 in St. Louis geborene Autorin 1970 mit ihren Kindheits- und Jugenderinnerungen "I Know Why the Caged Bird Sings" ("Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt"), in denen sie humorvoll ihr Aufwachsen bei der puritanischen Großmutter im ländlichen Süden schildert. Angelou erzählt darin von Zwischenstationen bei der Mutter und ihrer Schwangerschaft als 16-Jährige. Insgesamt veröffentlichte sie sechs Memoirenbände.

"Gather Together In My Name" beschreibt sehr eindringlich die Schwierigkeiten der noch blutjungen Mutter, ihren Platz in der Welt zu finden. Ständig auf der Suche, hangelte sich Angelou von Mann zu Mann und von Job zu Job. Sie tanzte und sang, ging als Ensemble-Mitglied für "Porgy and Bess" auf Europa- und Asientournee. Von ihrer turbulenten Zeit Ende der 50er Jahre in New York berichtet sie in "The Heart Of A Woman".

TV-Serie über afrikanische Traditionen

Auch Gedichtbände wie "Just Give Me A Cool Drink of Water 'Fore I Die", "Still I Rise", "Now Sheba Sings the Song" und "I Shall Not Be Moved" wurden zum Erfolg. Von Angelou stammen Drehbuch und Musik für den Film "Georgia, Georgia". Für das Fernsehen produzierte sie eine zehnteilige Serie über afrikanische Traditionen im US-Alltag. Als Broadwaystar in "Look Away" wurde sie für einen Tony Award nominiert, für ihre Rolle in der TV-Miniserie "Roots" für einen Emmy. (APA, 28.5.2014)