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Ein Kind in Karachi wird gegen Kinderlähmung (Polio) geimpft.

Foto: Reuters/Stringer

Der amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA will künftig darauf verzichten Impfkampagnen zu nutzen, um an geheimdienstliches Material zu kommen, so eine Sprecherin des Weißen Hauses. Die US-Regierung antwortet damit auf einen Beschwerdebrief von zwölf Dekanen US-amerikanischer Gesundheitseinrichtungen vom Jänner 2013.

Diese hatten dagegen protestiert, dass der pakistanische Chirurg Shakil Afridi dazu benutzt wurde, im Zuge einer Impfkampagne gegen Hepatitis Informationen über Osama Bin Laden herauszufinden. Ziel damals war es, Flüssigkeiten mit der DNA von möglichen Verwandten Osama Bin Ladens zu erhalten. Afridi wurde anschließend wegen Hochverrats in Pakistan angeklagt und zu 23 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt.

"Impfteams müssen fähig sein, ihre Arbeit unter sicheren Umständen auszuführen", sagte Lynn Goldman von der George Washington University gegenüber der Washington Post. Es brauche eine klare Trennung zwischen humanitärer Hilfe und geheimdienstlicher Spionage.

Gefahren für Impfteams

Die Regierung Obama versicherte, dass die CIA künftig auf solche Praktiken verzichten will und keine DNA oder anderes durch Impfkampagnen gesammeltes genetisches Material mehr benutzen wird.

Die Affäre rund um den Arzt Afridi hatte zur Folge, dass Hilfsorganisationen viele ihrer Mitglieder aus Pakistan abzogen. Einige Impfteams wurden auch Opfer von Anschlägen. Die pakistanische Bevölkerung nimmt die medizinische Hilfestellung großteils nicht mehr an, die Verbreitung von Polio nimmt zu. (red, derStandard.at, 20.5.2014)