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Gold für Deutschland (v.li): Hilde Gerg, Florian Eckert, Martina Ertl, Felix Neureuther, Monika Bergmann-Schmuderer und Andreas Ertl.

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Silber für Österreichs Team (v.li): Renate Goetschl, Benjamin Raich, Nicole Hosp, Rainer Schoenfelder, Kathrin Zettel und Michael Walchhofer.

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Starkes Finish von Frankreichs Team. Im letzten Bewerb klappte es doch noch mit einer Medaille.

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Bormio - Die Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Bormio und Santa Caterina endeten am Sonntag mit einer Überraschung: Außenseiter Deutschland hat die Premiere des Teambewerbs gewonnen. Die Deutschen setzten sich bei der Premiere des "Nations Team Events" nach insgesamt acht Durchgängen (jeweils vier in Super G- und Slalom-Läufen) mit 26 Punkten vor den favorisierten Österreichern (29) und Frankreich (38) durch. Für die ebenfalls hoch eingeschätzten USA blieb am Ende mit einem Zähler Rückstand auf Frankreich nur Rang vier.

Rekordler Raich, arme Schweiz

Benjamin Raich stockte seine ohnehin schon stolze Medaillensammlung mit einem weitern Silber auf fünf Stück auf und egalisierte damit den Rekord von Lasse Kjus. Der Norweger hatte 1999 in Vail ebenfalls fünf Medaillen (zwei Gold/drei Silber - in allen fünf Einzelbewerben) abgeräumt. "Die Deutschen haben mich schon ein wenig überrascht. Wir haben sicher das stärkste Team, aber bei diesem Bewerb sind eben nur sechs Läufer pro Land am Start", meinte der zufriedene Rekordler.

Mit der ersten Medaille in der Lombardei hat das DSV-Team die WM im letzten Moment noch versöhnlich ausklingen lassen - der Jubel im Zielraum war entsprechend. Für die Deutschen war es die erste WM-Goldene seit St. Anton 2001, damals hatte Martina Ertl die Kombination für sich entschieden. Während die Deutschen ebenso wie die Franzosen eine medaillenlose WM abwenden konnten, war für die Schweiz auch am Schlusstag nichts zu holen - es reichte bloß zu Platz sechs. Damit reisen die Eidgenossen erstmals seit Portillo 1966 ohne ein einziges Stück Edelmetall von einer WM ab.

Die Deutschen waren als klarer Außenseiter ins Rennen gegangen, beim WM-Sponsorpartner "betandwin" waren sie mit einer Quote von 60:1 als neuntes und letztes Team platziert gewesen. Doch Konstanz (als einziges Team kein einziger Ausfall) gepaart mit Topleistungen brachten den Sieg. Durch Martina Ertl (Super G), Felix Neureuther (Slalom) und Monika Bergmann-Schmuderer (Slalom) gelangen gleich drei Rennserien-Bestzeiten - mehr als jeder anderen Nation. Gold war deshalb auch bereits vor der letzten Rennserie vergeben.

Zettel und Schönfelder stärkste Österreicher

Österreich - am Start mit Raich, Michael Walchhofer, Rainer Schönfelder, Kathrin Zettel, Renate Götschl und Nicole Hosp - beendete die WM mit Silber, der elften Medaille in Italien. Damit hat der ÖSV die Medaillenwertung zum vierten Mal in Serie gewonnen. "Ausfallen verboten" hatten die Trainer als Motto ausgegeben. Im Gegensatz zu den Deutschen gelang das aber nicht ganz.

Gleich im ersten der vier Slalomläufe scheiterte Hosp, wurde damit auf den letzten Platz gereiht und sackte mit neun Punkte einen vorentscheidenden Mühlstein ein. Für die ÖSV-Highlights sorgten Schönfelder für den einzigen Serien-Sieg Österreichs sorgte, und die erneut bemerkenswert auftretende Kathrin Zettel, die jeweils Zweite ihrer Serie in Super G und Slalom wurde.

"Ich war irrsinnig nervös am Start, im Hinterkopf spukt immer die Medaile herum. Gleich bei der ersten WM eine Medaille zu gewinnen, ist ein Wahnsinn. Das war ein krönender Abschluss", frohlockte die 18-jährige Niederösterreicherin. (red/APA)