Kopierschutz – Hoffnung der Musikindustrie, Ärgernis der User. Seit Jahren versucht die Musikindustrie gegen so genannte Raubkopierer anzukämpfen, neben Image-Kampagnen kamen dabei immer wieder auch technische Schutzmaßnahmen zum Einsatz, die das Kopieren von CDs und DVDs verhindern sollten.

Keine Erfolgsgeschichte

Trotzdem ist die Geschichte des Kopierschutzes aus der Sicht der Musikindustrie keinesfalls eine Erfolgsgeschichte.

1999

1999 blamierte etwa ein 15jähriger norwegischer Programmier die Hersteller des Kopierschutzes CSS (Content Scrambling System.), indem er einen Media-Player für Linux entwarf, der CSS problemlos übergehen konnte. Die Software namens DeCSS war daraufhin sofort im Netz zu finden, die US-Filmindustrie verlor den Prozeß gegen den norwegischen "DVD-Hacker"

Ein Klick

Noch übler spielte im Jahr 2003 ein Student der Firma SunnComm mit. Er veröffentlicht ein Paper , wie man den damals aktuellen Kopierschutz MediaMax CD-3 aushebeln konnte: Dazu war lediglich ein Knopfdruck notwendig, nämlich ein Druck auf die "Shift"-Taste während des Ladevorgangs der CD (Der WebStandard berichtete).

SunnComm war natürlich weniger erfreut und bedroht den Studenten mit schwerwiegenden Klagen, die aber später nicht in dieser Härte zum Einsatz kamen.

Neuer Versuch

Nun öffnet Macrovision ein neues Kapitel in Sachen Kopierschutz. Die Firma, deren Software auf 400 Millionen Musik-CDs weltweit zu finden ist, stellte auf einer Musikmesse in Cannes ihren neuesten Kopierschutz vor. CDS-300 v8 ist kompatibel mit Microsofts Windows Media(R) Digital Rights Managment, die Technologie wurde von dem Softwareriesen auch als Designed for Microsoft(R) Windows(R) XP zertifiziert. Trotzdem soll es Usern möglich sein, von den so geschützten CDs Sicherungskopien herzustellen.

Neben dem Kopierschutz hat Macrivision auch seine Hawkeye(TM) P2P Technologie vorgestellt, die vor allem Filesharing via P2P-Tauschbörsen bekämpfen soll.

Österreich

Trotzdem dürfte es allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis auch dieser Kopierschutz "keknackt" wird.

In Österreich ist es erlaubt Vervielfältigungen für den privaten Gebrauch zu erstellen, allerdings darf dabei kein Kopierschutz umgangen werden.(red)