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Kehrtwende von Bush zum Kampf gegen Terror: "Ich glaube nicht, dass man ihn gewinnen kann."

foto: APA/AP Photo/The Washington Times, Mary F. Calvert
Washington/New York - US-Präsident George W. Bush rechnet nicht mehr damit, den Terrorismus völlig bezwingen zu können. Der Kampf gegen den Terror sei langwierig, und "ich glaube nicht, dass man ihn gewinnen kann", sagte Bush am Montag dem TV-Sender NBC. Allerdings: Man könne Bedingungen schaffen, die es in einigen Weltgegenden "weniger akzeptabel" machten, Terror als Mittel zum Zweck einzusetzen.

Diese Äußerung wurde von den Demokraten umgehend scharf kritisiert: Über Monate hätten die Republikaner "mit ihrer einzigartigen Fähigkeit" Wahlkampf betrieben, den Kampf gegen den Terrorismus zu gewinnen, sagte der demokratische Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, John Edwards. "Das ist jetzt nicht die Zeit, die Niederlage einzuräumen".

In New York begann unterdessen der Parteitag der Republikaner, bei dem Bush als Kandidat für eine weitere Amtszeit nominiert werden wird. Umfragen zufolge ist der von Bush ausgerufene "Krieg gegen den Terror" - trotz aller Unzufriedenheit über die Wirtschaftslage und den Verlauf des Irakkriegs - für eine Mehrheit der Amerikaner der entscheidende Grund, ihn am 2. November im Amt zu bestätigen. In jüngsten Befragungen liegt Bush leicht vor seinem demokratischen Herausforderer John Kerry. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.8.2004/red)