Tel Aviv/Jerusalem - Die jüdischen Siedlungen im Gazastreifen sollen von israelischen Polizisten und nicht von Soldaten geräumt werden. Darauf einigte sich am Montag der engste Ministerkreis um Ministerpräsident Ariel Sharon. Die übergeordnete Verantwortung für den Räumungsplan solle allerdings weiterhin die Armee tragen, hieß es. Mit der Entscheidung folgte das so genannte Sicherheitskabinett einem Vorschlag von Verteidigungsminister Shaul Mofas.

Sharon will am Dienstag seiner Likud-Fraktion einen detaillierten Zeitplan für die für nächstes Jahr angekündigte Räumung vorstellen. Er bekräftigte am Montag erneut seine Entschlossenheit, den innerhalb seiner eigenen Partei heftig umstrittenen Plan durchzusetzen. "Nichts kann mich stoppen", betonte Sharon während der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem. "Niemand kann mich an Händen und Füßen fesseln."

Israel legte Weltbank Pläne für Rückzug aus Gazastreifen vor

Israel will nach einem Rückzug aus dem Gazastreifen eine der dortigen Siedlungen zur Nutzung als Krankenhaus bestehen lassen. Die anderen Siedlungen sollen abgerissen und von Hochhäusern ersetzt werden. In sie sollen Palästinenser einziehen, die derzeit in Flüchtlingslagern leben. Entsprechende Pläne legte Israel der Weltbank in Gesprächen vor, die am Sonntag zu Ende gingen, wie aus Regierungskreisen am Montag verlautete. Ein Industriegebiet am Rand des Gazastreifens will Israel an internationale Institutionen verkaufen.

Palästinensische Gefangene nahmen Hungerstreik wieder auf

Nach einer Unterbrechung am Wochenende nahmen palästinensische Gefangene in israelischer Haft am Montag ihren vor zwei Wochen begonnenen Hungerstreik wieder auf. Verhandlungen mit den Gefängnisbehörden hätten zu keinem Ergebnis geführt, sagte der Leiter der palästinensischen Häftlingsvereinigung, Issa Karake, zur Begründung. Die Hungerstreikenden werden von Arun Gandhi unterstützt, einem Enkel des indischen Freiheitskämpfers Mahatma Gandhi. Er besuchte am Sonntag das palästinensische Parlament. (APA/AP/dpa)