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Foto: APA/Barbara Gindl

Während der ORF zum Tod von Thomas Klestil sein gesamtes Repertoire an Sondersendungen auffährt, statt "Schlosshotel Orth" Herbert von Karajan Mozarts "Requiem" dirigieren lässt, nehmen sich Österreichs private Medien vergleichsweise bescheiden aus. Zur Tagesordnung kehrt die nächsten Tage dennoch niemand zurück: ATV+ setzte Mittwoch auf Familienserien wie "Wunderbare Jahre", Herzschmerz wie "Lorenzos Öl" und verbannte die US-Comedy "King of Queens" und die Datingshow "Undressed – Wer mit wem?" aus dem Programm.

Einen Moderationsmarathon lieferte Helmut Brandstätter auf Puls TV: Ab Mittwochnacht trug der Senderchef Schwarz, informierte, diskutierte, holte Reaktionen ein, sprach mit Anrufern.

Staatstrauer verordneten sich auch die sonst auf gute Laune getrimmten Privatradios: gedämpfte Musik, mehr Informationselemente. Radio Arabella verzichtete auf Gewinnspiele, Mittwochfrüh gar auf Werbung.

Kondolenzzone

Im Gegensatz zu Radio Energy: Werbeeinschaltungen und Musik blieben, dafür wurde die Morgensendung kurzerhand zur Kondolenzzone erklärt – der Sender berichtet von mehr als hundert Anrufern, die via Telefon von Bundespräsident Klestil Abschied nahmen. Ähnliches erfuhr man auch bei Kronehit. Erst Samstag nach dem Staatsbegräbnis werde man langsam zum normalen Programm zurückkehren. (DER STANDARD, Printausgabe, 8.7.2004)