Foto: gotv
etat.at: Warum der Eigentümerwechsel?

Thomas Madersbacher: Um die Unabhängigkeit des Senders mit einer soliden Eigentümerkonstellation dauerhaft sicherzustellen.

etat.at: Das Programm von gotv besteht größtenteils aus Musikvideos. Warum keine ModeratorInnen, warum keine eigenen Formate?

Thomas Madersbacher: gotv spielt tatsächlich mittlerweile mehr Musik wie MTV, das in Richtung Vollprogramm entwickelt wird. In der richtigen Musikauswahl liegt sicher eine unserer Stärken aber auch darin, dass wir niemanden zwischen unsere Seher und den Sender stellen - Personalitis auf gotv sind die Stars und unsere Seher! Eigene Formate gibt es auf gotv natürlich, wie etwa "hosted by", wo internationale Stars und auch Local Heroes ihre Musikauswahl präsentieren.

etat.at: In Graz bringt gotv Musikvideos auf Abruf. Wie läuft der Testbetrieb?

Thomas Madersbacher: Wir bieten eine Lösung mit einem direkten Zugriff aufs Programm - und meinen Informationen zufolge kommt das sehr gut an.

etat.at: MTViva: Viacom hat den deutschen Musiksender kürzlich übernommen. Wie wird sich die Übernahme Ihrer Meinung nach auf die beiden Sender auswirken?

Thomas Madersbacher: Es wird eine gravierende Neupositionierung aller Viacom-Sender geben in Richtung Vollprogramm für alle jungen Zielgruppen, von den Kids bis zu den jungen Erwachsenen. Damit will sich der Konzern einen größeren Marktanteil sichern. Der Musikmarkt in Deutschland wird dadurch natürlich monopolisiert - mit allen Nachteilen für die deutsche Musiklandschaft.

etat.at: gotv verzeichnete von Beginn an respektable Quoten und überholte Viva. Wie sind die Marktanteile von gotv seit österreichweiter Ausstrahlung?

Thomas Madersbacher: Wir haben erfreulicherweise seit unserem Satellitenstart am 1. Mai um 50 Prozent zulegen können! (sb)