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Revierkämpfe zwischen zwei unterschiedlichen Gegnern, seien es Giraffe und Büffel oder der Softwareriese Microsoft und die Suchspezialisten von Google.

Bild: Reuters

Das gespannte Verhältnis zwischen dem Softwaregiganten Microsoft und dem de facto Monopolisten Google im Bereich der Suchmaschinen ist bekannt.

So plant Google etwa ein Desktop-Suchservice. Damit begibt sich der Suchmaschinenbetreiber auf einen Konfrontationskurs mit Microsoft. Das neue Suchprogramm soll "bald" präsentiert werden, und die Daten- und Textsuche auf den Festplatten von Computern vereinfachen, berichtete die New York Times (NYT)

"Puffin"

Das bei Google unter dem Namen "Puffin" laufende Projekt soll als Freeware zum Download auf der Google-Website angeboten werden. Bereits seit dem vergangenen Jahr gibt es ein ähnliches Programm namens Google Deskbar . Es ermöglichte die Websuche ohne Browser durch ein kleines Textfeld in der Windows-Kontrollleiste am unteren Bildschirmrand. Bei diesem neuen Service dürfte es sich nicht nur um eine weitere Verbreiterung des Serviceangebots im Vorfeld des geplanten Börsengangs, sondern auch eine defensive Reaktion auf Pläne von Microsoft handeln.

Desktop-Suche

Damit reagiert Google in mehrfacher Hinsicht auf Pläne von Microsoft.

Das für 2006 geplante neue Microsoft-Betriebssystem Longhorn baut ebenfalls auf eine verbesserte und vereinfachte Desktop-Suche sowie ein neues Dateiensystem.

Internet-Suche

Gleichzeitig will Microsoft auch in Googles angestammtes Revier, die Internet-Suche vordringen. Google betreibt zwar die populärste Internet-Suchmaschine, über die mehr als ein Drittel der US-amerikanischen Abfragen abgehandelt werden. Einer neuen Studie zufolge ist Google aber weder signifikant besser noch nützlicher als seine Rivalen.

Probleme

Google kämpft beispielsweise mit einem Spam-Problem.Viele Suchergebnisse sind mit Links auf kommerzielle Webseiten durchsetzt, die nichts mit der jeweiligen Anfrage zu tun haben.

Manipulationen

Ein weiteres Problem sind Manipulationen beim Werbeprogramm AdWords, mit dem Google 95 Prozent seines Umsatzes erziel. Bei AdWords können Werbetreibende kontextbezogen, also abhängig von den jeweiligen Suchbegriffen, Anzeigen schalten, die Google am rechten Rand neben den Suchergebnissen präsentiert. Die Abrechnung erfolgt pro Klick. Mit geringem technischenAufwand lassen sich die Klickraten und damit die Kosten von Werbekampagnen nach oben drücken, ohne dass ein potenzieller Kunde die beworbene Seite besucht. Eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht.

MS Such-Technologie

Nun hat Microsoft die Welt der Online-Suche mit einer eigenen Such-Technologie betreten. Bisher verwendet Microsoft für die Suche auf der MSN-Website die Technologie von Yahoo. Bis zum Jahresende soll die Online-Suche auf MSN aber von der eigenen Such-Technologie übernommen werden, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Wie schon so oft betritt der Konzern damit relativ spät einen zukunftsweisenden Markt, der von kleineren Konkurrenten beherrscht wird. Mit der neuen Such-Technologie will Microsoft Google und Yahoo ähnliche Probleme bereiten wie seinerzeit Netscape.

Schlüsselelement

Bill Gates hat schon zuvor im Zusammenhang mit dem Betriebssystem Longhorn angekündigt, dass die Online-Suche künftig ein Schlüsselelement der Microsoft-Strategie werden wird. Wie schon in der Vergangenheit strebt der Konzern eine Integration der neuen Technologie in etablierte Produkte an. Die Website wird in Vorbereitung auf die eigene Suchmaschine nun mit einem einfacheren und kompakteren Design ausgestattet. Wieviel Kapital der Konzern in die neue Technologie steckt, bleibt ein Geheimnis. Allerdings stehen alleine für das Redesign der MSN-Suchseite laut WSJ 100 Mio. Dollar zur Verfügung.

"Natürliche Sprache"

Die neue Suchtechnologie soll einfache Fragen in einer "natürlichen Sprache" verstehen. Sie wird zurzeit auf einer eigenen Website sandbox.msn.com getestet. Ziel ist es vor allem die Suche schnell und einfach zu gestalten. Bisher haben User die MSN-Suchseite (die mit Yahoo sucht) laut eigenen Erhebungen von Microsoft als zu langsam betrachtet, so das WSJ.

Werbung

Die Website war den Usern auch zu sehr mit Werbung gefüllt und die Ergebnisse wurden im Vergleich mit anderen Suchmaschinen nicht als zufrieden stellend betrachtet. Das soll sich mit der neuen Technologie ändern. Nur noch drei Text-basierte Werbungen sollen den Ergebnissen beigefügt werden (Werbung liefert vorläufig weiter Yahoo). Die Kennzeichnung der Werbungen wird verstärkt. Die Website soll übersichtlicher gestaltet werden und vor allem schnellere Ladezeiten aufweisen. So sollen die User von Google und Yahoo zur MSN-Suche wechseln und ein neuer Markt erobert werden.

Derzeit sind derzeit 1 Milliarde Webseiten indiziert, die Anzahl der Seiten soll schnell zunehmen.(pte/red)