Die derzeitige Förderung von Breitband-Internet
greift nicht, kritisierten am heutigen Donnerstag die Internet
Service Provider Austria (
ISPA
), die Lobbyingorganisation der
heimischen alternativen Internetanbieter. Sinnvoller wäre es, die
Umsatzsteuer für Breitband-Anschlüsse - also Kabel, ADSL oder
entbündelte Leitungen - von derzeit 20 auf 10 Prozent zu senken und
einen Breitband-Freibetrag für Unternehmen einzuführen, so die ISPA
vor Journalisten. Die 10 Mio-Euro-Förderung des Bundes sei jedenfalls
nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
300 bis 500 Millionen erforderlich
Der flächendeckende Breitband-Ausbau erfordert laut ISPA
Investitionen in der Höhe von 300 bis 500 Mio. Euro. Wesentlich sei
dabei, dass eine vordefinierte "Wiederverkäufer-Schnittstelle"
festgelegt werde, die österreichweit gelte. Für die
Wholesale-Angebote müsste obendrein ein Service Level Agreement
verpflichtend gelegt werden. Weiters wünscht sich die ISPA eine
Aufnahme des Breitband-Marktes in die neue Märkte-Verordnung. Laut
neuem Telekom-Gesetz gibt es künftig 18 statt vier Teilmärkte.
Entbündelung
Einmal mehr kritisierten die ISPA-Mitglieder die
Telekom Austria
,
die bei der Öffnung ihrer Leitungen in die einzelnen Haushalte
(("Entbündelung") ihren Verpflichtungen sehr schleppend nachkommen
würde. Die Folge wäre, dass die Telekom sowohl den Wiederverkäufer-
wie auch den Endkundenmarkt kontrolliere. Als Hausaufgabe hat sich
die ISPA den Ausbau des Inhalte-Angebotes verordnet, schließlich
würden derzeit noch 90 Prozent des Umsatzes der Internetanbieter mit
dem Zugangsgeschäft verdient.(APA)