"Ich nahm den Kopf des Rappen hoch, legte ihm die linke Hand zwischen die Ohren und schrie, nein, ich brüllte: ,Rih, Rihti, Rihti et taijib, natt, natt, natt - Rih, mein Rih, mein guter Rih, springen, springen, springen!'. Ich war überzeugt, dass das Pferd diese in der Sprache seines Heimatlandes gesprochenen Worte verstand. Es öffnete das Maul, ließ einen tiefen, grunzenden Ton hören, von dem ich wusste, dass er ein Ausdruck der Begeisterung sei, knirschte in den Stahl des Gebisses und flog in weitem, sehnenkräftigem Bogen an dem Schut vorüber." So rettete Rih, der schwarze Araberhengst, seinem Herrn Kara Ben Nemsi abermals das Leben. Heute kann der Reiter seinem arabischen Hengst zwar auch die Hand zwischen die Ohren legen, dann aber nur murmeln: "Wos moch' i mit dir?". So wie Kara Ben Nemsi seinen Rih von den Haddedihn (Standort: heutiger Irak) als Dank für militärischen Beistand bekam, so bekam Kara Ben Klestil vom saudischen König gleich acht edle Rösser (und vier Kamele) geschenkt (nur weil Gattin Margot beim Smalltalk erwähnte, sie reite gern). Zurückweisen oder verkaufen geht nicht (Beleidigung). Also bleibt Klestil nichts anderes übrig, als in der Pension Araber zu züchten. (DER STANDARD, Printausgabe, 20./21. 9.2003)