Wien - Wolfgang Rosam, Agenturchef (Change Communications) und Verleger ("Falstaff"), verschickte Mittwoch eine Presseaussendung, die wörtlich "Schluss mit den 'Shitstorms in anonymen Postings'" fordert. Er nennt seine Initiative "Die Meinungsmutigen" und schreibt von "grundsätzlicher Mitmachbereitschaft" vorerst nicht namentlich genannter "vieler Herausgeber der wichtigsten Printmedien und Unternehmer der Wirtschaft". 

Rosam schreibt von einer "Deklarationspflicht im Web" und: "Zumindest der Redaktion sollten die tatsächlichen Web-Diskussionsteilnehmer in ihrer wirklichen Identität bekannt sein. Da wäre auch schon Vieles zum Positiven verändert." Rosam erklärt, er agiere "hier nur einfach als engagierter Bürger und ausschließlich aus Eigeninitiative - das heißt: in keinerlei Fremdauftrag (!!!)".

Wörtlich heißt es in der Aussendung etwa: "'Was nicht nur mich, sondern auch viele Herausgeber der wichtigsten Printmedien und Unternehmer der Wirtschaft, aber auch fast alle Organisationen unserer Gesellschaft enorm stört, ist die Anonymität unter deren Deckmantel man völlig ungeniert und ungebremst Beleidigungen, Unterstellungen und persönliche Angriffe platziert', behauptet Rosam."

Bei derStandard.at müssen die Userinnen und User eine gültige Mailadresse angeben. Userinnen und User seien nicht anonym und für das Medienhaus identifizierbar; sie posten häufig unter Pseudonymen.

Shitstorms wie im Fall Lichtenegger oder gegen Plachutta fanden vor allem auf Facebook statt, dort allerdings häufig mit Klarnamen der Posterinnen und Poster. Darauf weist zum Beispiel auch "Falter"-Redakteurin und Autorin Ingrid Brodnig in ihrem Blog hin.

Update: Am Donnerstag kündigt Wolfgang Fellner an, dass "Österreich" als "Erster dieser Initiative folgen und ab Juni auf oe24.at nur noch Postings mit echtem Namen bringen" will. Auch "Heute" will die Initiative unterstützen. (red, derStandard.at, 14./15.5.2014)