Eisenstadt - Am Montag hat sich Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SP) mit seinem Anwalt getroffen. Es ging darum, auf jene Profil -Geschichte zu reagieren, in der "eine mit dem Vorgang vertraute Person" erzählt, Niessl hätte vom Tiroler Industriellen Manfred Swarovski - der im Burgenland ein Werk betreibt und 2011 mit dem höchsten Landesorden geehrt wurde - ein Kuvert mit 10.000 Euro übernommen. Sowohl Niessl als auch der Unternehmer stellen das entschieden in Abrede.

Niessl ruft diesbezüglich sowohl Gerichte, als auch den Presserat zu Hilfe. "Zuallererst gibt es Sachverhaltsdarstellungen bei der Staatsanwaltschaft sowohl gegen den angeblichen und anonymen Hinweisgeber und den angeblichen Zeugen. Weiters bereiten wir eine Klage wegen Kreditschädigung gegen Profil vor, gekoppelt mit einem Antrag auf einstweilige Verfügung."

"Unwahrheiten"

Niessl wird auch den Selbstreinigungsmechanismus des österreichischen Medienschaffens mit dieser "Causa Kuvert" beschäftigen. Er und seine Berater orten "hier eindeutig einen medienethischen Verstoß". In dem vierseitigen Artikel würden "Unwahrheiten behauptet und diffuse Zeugen angeführt. Es wurde bedauerlicherweise nicht einmal die Antwort von Manfred Swarovski abgewartet. Auf angeblich anonyme Hinweisgeber jemanden mit Dreck zu bewerfen ist nicht meine Vorstellung von Qualitätsjournalismus."

Profil-Herausgeber Christian Rainer reagiert auf die Klagsandrohung gelassen: "Wir sehen der Klage mit großem Interesse entgegen und verweisen auf die nächste Ausgabe des Profil, wo wir weiter berichten werden." (wei, DER STANDARD, 11.2.2014)