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iPhone-Nutzer können 3G nach einem Carrier-Update nicht abdrehen.

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Die übliche Funktion "3G", die zwischen "Cellular Data" und "Data Roaming" zu finden war, ist nach dem Betreiber-Update verschwunden

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Vor etwa einer Woche hat der Mobilfunker "3" ein Betreiberupdate an seine Kunden ausgerollt, das die Netzqualität nach der Zusammenlegung von Orange und "3" verbessern sollte. Nach dem Update haben einige Nutzer auf Twitter beanstandet, dass auf iPhones die Nutzung von 3G nicht mehr deaktiviert werden kann.

Im eigenen Netz

Twitter-Nutzer @skoops behauptet in einem Blogbeitrag, dass "3" damit verhindern will, dass Kunden in empfangsschwachen Situationen sich bewusst für 2G entscheiden. In diesem Fall werden Kunden nämlich automatisch in das 2G-Netz von T-Mobile eingebucht. "3" hat bereits seit längerem ein Abkommen mit T-Mobile: "3"-Kunden können demnach das 2G-Netz von T-Mobile nutzen und T-Mobile-Kunden das 3G-Netz von "3". Allerdings könnte der Mobilfunker forcieren wollen, dass Kunden das eigene Netz benutzen. Das führt aber auch dazu, dass der iPhone-Akku unter dieser Maßnahme leidet. Bestätigt wird die Theorie von @skoops auch durch die Tatsache, dass Android-Nutzer 3G zwar abschalten können, aber danach keinen oder nur sehr schlechten Empfang haben. 

Restore der Betreibereinstellungen

Als Workaround hilft nur, wie der obengenannte Blogpost beschreibt, nur das Herunterladen eines Betreiber-Restores, das die Einstellungen vor dem Update einspielen soll. Nach dem Anfertigen eines Backups in iTunes sollte mit gedrückter Alt- (Mac) oder Strg-Taste (Windows) in iTunes "Wiederherstellen" gedrückt werden, danach kann die heruntergeladene .ipcc-Datei eingespielt werden. Damit werden nur die Netzbetreiber-Einstellungen aktualisiert, nicht da ganze Telefon. Taucht nach einem Neustart des iPhones die Meldung über das Betreiberupdate auf, sollte dieses nicht angenommen werden. Für den gesamten Workaround muss iTunes in einem speziellen Modus gestartet werden.

Update 13:28: "3" hat folgende Stellungnahme dem WebStandard geschickt:

Drei hat sich entgegen der Behauptungen des Blogs nicht kurzerhand zur Veröffentlichung dieses Updates entschlossen. Vielmehr ist es so, dass bereits der Großteil unseres Geräte-Portfolios über die genannten Einstellungen verfügt. Damit unseren Kunden immer das optimale Netz zur Verfügung steht, werden alle Endgeräte im 3Portfolio immer so vorkonfiguriert, dass Sie sich bevorzugt in das 3G-Netz einwählen. Damit stellen wir sicher, dass die Kunden das 3Netz immer optimal nutzen können, unabhängig von der zugrundeliegenden Technologie (2G, 3G, 4G).

Die Umbuchung auf 2G erfolgt bei Bedarf also automatisch, wenn das 3G-Netz einmal nicht zur Verfügung steht. Die Vorkonfiguration der Endgeräte im 3Portfolio stellt sicher, dass 3Kunden während der Phase der  Netzzusammenführung immer automatisch das optimale Netz nutzen.

Umbuchungen sind Standard

Dies war bis vor einiger Zeit beim iPhone noch nicht möglich. Da Apple diese Konfigurationsvariante inzwischen anbietet, können wir nun für alle Geräte dieselben Netzwerkparameter vergeben. Generell sind Software-Änderungen beim iPhone nur über Apple möglich und hängen von Apples Release-Planung ab. Das ist auch der Grund, warum dieses Update für einige 3Kunden erst jetzt zur Verfügung steht. Prinzipiell sind Umbuchungen zwischen 2G, 3G (und künftig auch 4G) bei allen Betreibern Standard.

Aufgrund der Netzzusammenführung und des Ausbaus des 3Netzes werden diese Umbuchungs-Parameter laufend optimiert. Dementsprechend kann es an einigen Standorten temporär vorkommen, dass sich zum Bsp.die Akkulaufzeit verringert. Die Optimierungsarbeiten sind gerade voll im Gang und bringen laufende Verbesserungen.

Von dem im Blog beschriebenen Workaround, um veraltete Betreiber-Einstellungen wiederherzustellen, raten wir dringend ab. Dateien, welche nicht von offiziellen Quellen geladen werden, stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Abgesehen von unterschiedlichen Problemen, wie zum Beispiel Virenbefall kann eine Manipulation der iPhone-Software auch zu einem Verlust der Herstellergarantie führen. (iw, derStandard.at, 11.12.2013)