Noumea - An einem Strand in Neukaledonien östlich von Australien ist eine Gruppe sehr seltener Wale angeschwemmt worden. Wie Wissenschafter am Dienstag in dem französischen Überseegebiet mitteilten, sind vier der insgesamt acht  Longman-Schnabelwale (Indopacetus pacificus) bereits verendet.

Die großen Wale mit der charakteristischen langen Schnauze wurden bisher nur selten gesichtet und erst 1926 das erste Mal wissenschaftlich beschrieben. Im Jahr 2002 konnte erstmals ein in Japan angeschwemmtes vollständiges Exemplar untersucht werden. Die Art lebt im Indischen Ozean im offenen Meer, doch über die genaue Verbreitung und ihre Lebensweise ist wenig bekannt. Die Wale waren den Angaben zufolge bereits am Samstag in einer Bucht im Süden der Inselgruppe im Südpazifik angespült worden. Vier Tiere verendeten, obwohl Behördenvertreter und Tierschützer versuchten, sie zurück ins Meer zu bringen.

Tiere waren "vermutlich krank oder verwirrt"

Wenn Longman-Schnabelwale an einer Küste auftauchten, seien sie vermutlich krank oder verwirrt, sagte die Wissenschafterin Claire Garrigue, Wal-Spezialistin bei Internationalen Naturschutzunion IUCN. Ihren Angaben zufolge wurde die Art bisher weniger als ein dutzend Mal gesichtet - und auf Neukaledonien noch nie. Eine Untersuchung der Kadaver soll nun klären, warum sich die Tiere an die Küste des französischen Überseegebiets verirrten. Bewohner vermuteten einen möglichen Zusammenhang mit einem Leck an einem Abwasserrohr, durch das eine Chemiefabrik Abfälle ins Meer leitet. (APA/red, derStandard.at, 19.11.2013)