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Montag früh landete die Sojus-Kapsel in der kasachischen Steppe.

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Fjodor Jurtschichin brachte die olympische Fackel zur Erde zurück.

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Kurze Zeit nach der Landung gaben die drei eine erste Pressekonferenz mit traditioneller kasachischer Kleidung (im Bild Luca Parmitano mit einer Dombra).

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Washington/Paris/Wien - Drei Raumfahrer sind Montag früh mit einer olympischen Fackel der Winterspiele 2014 zur Erde zurückgekehrt. Knapp dreieinhalb Stunden nach dem Abkoppeln landeten die drei mit der russischen Sojus-Kapsel TMA 09M in der kasachischen Steppe. Das teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit.

ESA-Astronaut Luca Parmitano, der russische Kommandant Fjodor Jurtschichin und NASA-Astronautin Karen Nyberg waren seit Ende Mai an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Insgesamt 2.656 Mal hatten die Raumfahrer die Erde während ihrer Mission umrundet.

Olympischer Fackellauf

Die Fackel war am Mittwoch von der neuen ISS-Crew zur Raumstation gebracht worden. Sie ist die erste olympische Fackel, die nicht nur an Bord einer Raumstation war, sondern auch zu einem Außeneinsatz mitgenommen wurde und somit im freien Weltraum war. Oleg Kotow und Sergej Rjasanski hatten sie im Rahmen eines Weltraumausstiegs ins All mitgenommen. Jurtschichin wird die olympische Fackel an die Organisatoren der Winterspiele im russischen Sotschi übergeben. Mit ihr soll am 7. Februar 2014 die olympische Flamme entzündet werden.

Wissenschaftliche Experimente Parmitanos

ESA-Astronaut Luca Parmitano hatte an Bord der ISS mehr als 30 wissenschaftliche Experimente durchgeführt, zwei Außenbordeinsätze absolviert, Betriebsaufgaben wahrgenommen und an der Instandhaltung des orbitalen Außenpostens mitgewirkt. Das gab die europäische Raumfahrtagentur ESA in einer Aussendung am Montag bekannt. Zu Parmitanos Wissenschaftsprogramm gehörten demnach der Aufbau und die Durchführung von Experimenten mit Emulsionen, die der Industrie dabei helfen sollen, Lebensmittel und Medikamente mit längerer Haltbarkeitsdauer zu entwickeln.

Im Weltraumofen der ESA erhitzte der Italiener Metall auf 1400 Grad Celsius, um Mikrostrukturen beim Gießen von Legierungen beobachten zu können. Diese Art der Forschung sei nur in der Schwerelosigkeit möglich und ebne den Weg für neuartige ultraleichte und äußerst stabile Metalle.

Gefährlicher Weltraumausstieg

Der zweite Außeneinsatz Parmitanos musste abgebrochen werden, nachdem eine Fehlfunktion im Raumanzug zu einer Ansammlung von Wasser in seinem Helm geführt hatte. "Dank seiner Erfahrung als Testpilot der italienischen Luftwaffe behielt Parmitano trotz Unterbrechungen beim Funkkontakt und stark eingeschränkter Sicht aus seinem Helm heraus einen kühlen Kopf und gelangte sicher zurück in die Station", erklärte die ESA.

Insgesamt hatte der Raumfahrer im Rahmen seiner in einer bilateralen Übereinkunft zwischen der italienischen Raumfahrtagentur und der NASA geregelten Mission "Volare" mehr als fünf Monate auf der ISS verbracht. Es war die erste Mission für Parmitano und für die 2009 eingestellte Gruppe neuer ESA-Astronauten. Der nächste ISS-Besucher dieser Gruppe wird der deutsche Geophysiker und Astronaut Alexander Gerst sein, der am 28. Mai 2014 von Kasachstan aus zur Raumstation starten soll. (dy, derStandard.at, 11.11.2013)