Blattanalysen statt Bohrungen: Eukalyptusbäume verweisen auf Bodenschätze.

Foto: Mel Lintern

Die Röntgenfluoreszenz- Analyse von Eucalyptusblättern machte Kupfer (blau), Strontium (grün) und - als winzige Partikel rechts im Bild - Gold (rot) für die Forscher sichtbar.

Foto: Mel Lintern

Melbourne/Wien - Zumindest in Australien könnte der Begriff "Blattgold" eine neue Bedeutung bekommen: Forscher um den Geochemiker Mel Lintern haben in Eukalyptusbäumen winzige Goldpartikel entdeckt, die sich vor allem in den Blättern einlagern.

Diese Partikel selbst eignen sich zwar nicht zur kommerziellen Nutzung: Sie sind nur ein Fünftel so breit wie menschliches Haar und wurden mit Hilfe der Röntgenfluoreszenz- Analyse sichtbar gemacht.

Doch sie könnten beim Aufspüren von Gold und anderen im Boden verborgenen Rohstoffen dienen, schreiben die Forscher der Commonwealth-Forschungsorganisation CSIRO im Fachblatt "Nature Communications". Sie gehen davon aus, dass Gold und andere Rohstoffe vermutlich von den Bäumen aus dem Boden gesogen werden.

Die Entdeckung gelang in der Region Kalgoorlie in Westaustralien, wo das Gold rund 35 Meter unter der Erde lagert und mit den tiefen Wurzeln aus der Erde gezogen wird. Neben Gold geben die Bäume auch noch Hinweise auf Zink oder Kupfer. Die neue Methode spare Kosten und schone die Umwelt, weil keine teuren Bohrungen nötig seien, argumentieren die Forscher. Unklar ist indes noch, warum manche Bäume kein Gold einlagern. (tasch, DER STANDARD, 24.10.2013)