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Apples Craig Federighi kündigt an: OS X Mavericks ist gratis

Foto: reuters

Bislang haben die Upgrades von Apples Betriebssystemen zwischen 16 und 30 US-Dollar bzw. Euro gekostet. Am Dienstag verkündete das Unternehmen allerdings, OS X Mavericks für alle ab Version 10.6 Snow Leopard kostenlos anzubieten. Ein ungewöhnlicher Schritt für Apple, so die Kritiker. Doch für die gesamte Branche offenbar ein logischer. Wie Wired berichtet, hat Apple vor 16 Jahren noch die Hälfte seines Umsatzes mit Betriebssystem-Lizenzen gemacht. Dass sich das irgendwann ändern wird, war nicht zuletzt dadurch zu erkennen, dass die Preise für die Upgrades stetig gesunken sind.

Auf die Kostenbremse steigen

Microsoft, das in dieser Kategorie wohl immer noch zu den Spitzenverdienern gehört, muss durch sinkende PC-Verkaufszahlen in den letzten Jahren auch in Kauf nehmen, dass sich das Geschäft mit den Lizenzen an Hardware-Hersteller laufend verschlechtern wird. Beim Endkunden selbst ist Microsoft aber bereits jetzt auf die Bremse getreten. Das letzte Betriebssystem-Update auf Windows 8.1 war für Windows-8-Kunden kostenlos, auch wenn ältere Systeme noch etwas Geld auf den Tisch legen mussten.

Querfinanzierung durch Hardware und Services

Schuld sei laut Wired daran unter anderem auch das mobile Ökosystem. Dort geben die Menschen für Updates nichts mehr aus, Anwendungen sind nahezu kostenlos. iOS- und Android-Updates als auch Microsofts Windows Phone Software sind gratis. Und die Android-Mutter Google kassiert von Hardware-Herstellern im Gegensatz zu Microsoft nichts. In Redmond macht man nämlich nur noch 25 Prozent Umsatz mit den Windows-Lizenzen, weshalb man immer mehr auch auf Hardware und Services setzt – ganz wie Konkurrent Apple. Geld verdienen wird man in Zukunft nur noch mit Hardware können. Die Entwicklung des Betriebssystems wird vertikal vom Hardware-Verkauf mitfinanziert. Oder, wie bei Google, durch Werbung.

Schwierig für Microsoft

Microsoft könnte diese Querfinanzierung nun mit Handyhersteller Nokia versuchen, auch die Xbox spielt keine kleine Rolle dabei. Die Software wird auf Dauer kostenlos werden, die Hardware muss der Kunde bezahlen. Auch das eigene Tablet Surface könnte als Einnahmequelle dienen, doch die Zahlen der ersten Runde von Microsoft-Tablets spricht eine andere Sprache. Für Microsoft könnte es jedenfalls deutlich schwieriger werden als für Apple und Google. (red, derStandard.at, 23.10.2013)