Demokratie beginnt am Herd, lautet die gesellschaftspolitische Erkenntnis der Performance-Truppe Wastecooking aus Wien. Das kochende Kollektiv verarbeitet mit einem sehr lustvollen Ansatz für den Müll bestimmte Lebensmittel, um damit auf den ziemlich aus den Fugen geratenen Umgang mit Nahrungsressourcen hinzuweisen.

Im Zuge der sogenannten Wienwoche, deren Anliegen es ist, Denkanstöße zu einer menschenfreundlichen Nutzung des städtischen Raums zu geben, mieten sich die Wastecooker noch bis Sonntag zwecks öffentlicher Demonstration dieses kulinarischen Akts in der Ottakringer Grundsteingasse Nummer 68 ein.

Und weil nach dem Essen ein paar Glaserln selten schaden, stehen dort am Samstag  die Zeichen auf Party. Dafür steht adäquates musikalisches Personal bereit. Zum einen sorgt ein junger Mann namens DJ Riot Paul, dessen Housetracks Namen wie Heiß & Fettig tragen, für Musik aus der Konserve. Zum anderen schmettert die Salzburgerin Caecilia Kar alias Waste-Queen Caecilia Klavierballaden, die textlich um das Thema kreisen. Dass das durchaus recht streng wahrgenommen werden kann, liegt in der Natur des Anliegens. Guten Appetit! (lux, DER STANDARD, 20.9.2013)