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Im Hauptquartier der NSA sollen 600 Elite-Hacker rund um die Uhr arbeiten

Foto: Reuters

Am Donnerstag veröffentlichte die "Washington Post" eine Aufschlüsselung des Budgets für die US-Geheimdienste. Demnach erhielt die NSA für die elektronische Überwachung über zehn Milliarden Dollar in diesem Jahr. Daneben wurde auch ein Bericht über den genauen Hergang jener Operation veröffentlicht, die Bin Laden zu Fall bringen sollte.

Gezielt Informationen einholen

Der zweite Bericht zeigt auch auf, welche Rolle die von der Regierung beauftragten Hacker bei der Bin-Laden-Operation hatten. Diese Hacker sollen in einer sogenannten "Tailored Access Operation" zahlreiche Informationen von Mobiltelefonen gesammelt haben, die von Al-Kaida-Mitgliedern und anderen Personen von Interesse genutzt wurden.

Gezielte Cyberattacken

Bei den "Tailored Access Operations" soll es sich um ein Programm der NSA handeln, bei dem Informationen im Ausland mittels elektronischer Überwachung eingeholt werden – und zwar von konkreten Zielpersonen. Die Personen werden überwacht, indem sich Hacker in ihre Computer einschleusen. Diese Hacker sollen auch im Stande sein, aus der Ferne Computersysteme mit gezielten Cyberattacken anzugreifen und Netzwerke zu zerstören.

Stuxnet und Flame

TAO könnte also, so vermutet die "Washington Post", auch in die Entwicklung von Stuxnet und Flame verwickelt gewesen sein. Bei beiden wurde bereits vor längerer Zeit vermutet, dass es sich um ein gemeinsames Programm von USA und Israel handeln könnte, das iranische Atomkraftwerke bzw. das iranische Atomprogramm zum Ziel hatte.

Ähnlich wie in China

Die Hacker im TAO-Programm sollen vom NSA-Hauptquartier in Fort Meade aus arbeiten. Es soll sich um etwa 600 Menschen handeln, die in Schichten rund um die Uhr werken. Große Ähnlichkeiten soll es vor allem mit dem chinesischen Pendant der Gruppe geben. Nachdem die "New York Times" vor einigen Monaten gehackt wurde, wurden Berichte über eine militärische Hackergruppe in China veröffentlicht, die daran arbeiten soll, westliche Unternehmen und Regierungen auszuspionieren. TAO soll bereits seit 15 Jahren dasselbe mit chinesischen Computer- und Telekommunikationssystemen machen- ein Zufall sei die Ähnlichkeit also nicht.

Kein Geheimnis

Wie die "Washington Post" weiter schreibt, sollen einige ehemalige Mitglieder von TAO sehr offen mit ihrer Vergangenheit umgehen. So soll ein ehemaliger Chef des TAO-Programms in Hawaii zugegeben haben, sich mit "Computer Network Exploitation" gegen bestimmte Ziele auseinandergesetzt zu haben. Ein anderes, aktives TAO-Mitglied, das 14 Mitarbeiter unter sich haben soll, spricht davon, "über 54.000 globale Network Exploitation Operationen" durchgeführt zu haben – für die NSA. (red, derStandard.at, 30.8.2013)