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Auch wenn diese Aufnahme der leicht verschleierten Ausläufer des Aeolis Mons ("Mount Sharp") etwas anderes suggerieren: Tatsächlich ist die Mars-Atmosphäre rund 150 Mal dünner als die der Erde.

Foto: NASA/JPL-Caltech/MSSS/AP/dapd

Washington - Bislang waren es vor allem Analyse-Ergebnisse des Marsbodens, mit denen der NASA-Rover "Curiosity" für Aufmerksamkeit sorgte. Doch der Roboter widmet sich nicht nur dem Untergrund; auch die Mars-Atmosphäre hat "Curiosity" einer genaueren Untersuchung unterzogen. Ein aktuelles Resultat untermauert bestehende Theorien über die Entwicklung der Gashülle des Roten Planeten und stützt die Vorstellung, dass der Mars den Großteil seiner Atmosphäre bereits vor rund vier Milliarden Jahren verloren hat, wie zwei Forscherteams nun im US-Fachjournal "Science" berichten.

Der Mars ist wie die Erde vor rund 4,5 Milliarden Jahren entstanden. Mit einem Druck von knapp sieben Millibar ist seine Atmosphäre heute jedoch rund 150 Mal dünner als die irdische. Forscher gehen davon aus, dass der Rote Planet einst eine viel dichtere Lufthülle besaß als heute.

Der Marsrover "Curiosity" hat die Atmosphärenzusammensetzung auf dem Roten Planeten nun neu analysiert und die Daten auf die Erde übermittelt. Die Gashülle des Roten Planeten besteht demnach unter anderem zu 96 Prozent aus Kohlendioxid, zu je 1,9 Prozent aus Argon und Stickstoff - und nur zu 0,145 Prozent aus Sauerstoff, wie Forscher um Paul Mahaffy vom Goddard Space Flight Center der Nasa in Greenbelt (US-Bundesstaat Maryland) schreiben. Das deckt sich in etwa mit den Messungen der "Viking"-Sonden aus den 1970er-Jahren. Zum Vergleich: Die Luft auf der Erde enthält rund 20 Prozent Sauerstoff.

Atmosphärenverlust hält an

Die Forscher bestimmten außerdem die relative Häufigkeit verschiedener Varianten (Isotope) der chemischen Elemente Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff in der Marsatmosphäre. Dabei ähneln die jetzt gemessenen Isotopenverhältnisse denen aus dem rund 3,9 Milliarden Jahre alten Marsmeteoriten ALH 84001, was für einen katastrophalen Atmosphärenverlust bereits vor dieser Zeit spreche, schreiben Forscher um Chris Webster vom California Institute of Technology in Pasadena in "Science". Die Messungen legten auch nahe, dass ein allmählicher Atmosphärenverlust auf dem Mars noch immer anhalte. (APA/red, derStandard.at, 210.7.2013)