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Bei der mißglückten Notlandung verlor die Boeing 777 das Heck

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Das abgerissene Heck kam am Ende der Landebahn 28 zu liegen

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Luftaufnahme der Unfallstelle

Foto: REUTERS/KTVU/

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Rettungsmannschaften am Unfallort.

Foto: REUTERS/Jed Jacobsohn

San Francisco - Zwei Menschen sind bei der Bruchlandung eines Passagierflugzeugs in San Francisco ums Leben gekommen. Alle anderen 305 Menschen an Bord überlebten nach jüngsten US-Angaben das Unglück am Samstag. Insgesamt seien 182 Menschen verletzt worden. Zuvor war von 181 Verletzten und einem Vermissten die Rede gewesen. 123 Menschen seien unverletzt ins Flughafengebäude gebracht worden, erklärte Dale Carnes von der Feuerwehr am Samstagabend (Ortszeit) nach Angaben des Fernsehsenders CNN.

Die beiden Toten hatten chinesische Pässe, habe das südkoreanische Verkehrsministerium mitgeteilt. Bei dem Unglücksflieger handelt es sich um eine Boeing 777 der südkoreanischen Asiana Airlines, die aus Seoul kam. Die Flugaufsichtsbehörde FAA stufte den Vorfall offiziell als Bruchlandung ein. Augenzeugen berichteten im Fernsehen, dass es bei dem Aufsetzen einen Knall oder eine Explosion am Fahrwerk gegeben habe.

Unglücksursache unbekannt

Die Unglücksursache war zunächst unklar. Die ersten Bilder vom Unfallort waren dramatisch: Auf Fotos war zu sehen, dass das Heckteil und das Fahrgestell abgerissen waren. Das auf dem Bauch liegende, teilweise ausgebrannte Flugzeug war umgeben von mindestens sechs Löschfahrzeugen. Aufnahmen aus der Luft zeigten, dass nahezu das gesamte Dach und der Passagierbereich von den Flammen zerstört waren. Das Feuer konnte gelöscht werden.

"Zu flach und zu schnell"

Benjamin Levy, der zu den Überlebenden gehört, berichtete dem Sender NBC, die Maschine sei wohl zu niedrig über dem Wasser geflogen. "Ich kenne den Flughafen ziemlich gut, also habe ich gemerkt, dass der Typ ein wenig zu flach war und zu schnell." Der Pilot habe deswegen versucht, noch an Höhe zu gewinnen. "Aber es war zu spät und wir setzten sehr hart auf der Landebahn auf, und dann sind wir wieder nach oben in die Luft gegangen und wieder gelandet, ziemlich hart." Über den Notausgang seien fast alle Passagiere aus dem hinteren Teil der Maschine rausgekommen.

Ein anderer Überlebender berichtete, der Pilot habe kurz vor der Landung noch einmal Gas gegeben. "Aber wir haben den Boden berührt und das Heck ist abgerissen, es gab einen gewaltigen Ruck", sagte Elliott Stone auf CNN. Das Flugzeug sei mindestens 300 Meter weit geschlittert, dann habe es Feuer gefangen.

"Heck brach ab"

Ein weiterer Überlebender veröffentlichte ein Foto auf Twitter, auf dem Passagiere aus der Unglücksmaschine stürzten. Am vorderen Eingang war eine Notrutsche. Er habe gerade eine Bruchlandung auf dem Flughafen von San Francisco erlebt, twitterte der Mann namens David Eun. "Heck brach ab. Den meisten scheint es gut zu gehen. Ich bin ok."

Die Passagierin Chun Ki Wan sagte dem Fernsehsender YTN in Seoul, sie habe mehrere blutende Mitreisende gesehen, die in einen Krankenwagen gebracht worden waren.

Frage nach möglichem Pilotenfehler

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) schickte Experten nach San Francisco. Auf die Frage, ob es sich um einen Pilotenfehler handeln könne, sagte Behördenchefin Debbie Hersman, derzeit sei "alles auf dem Tisch". Erst müssten die Fakten gesammelt werden, bevor Schlüsse gezogen werden könnten. David Johnson von der Bundespolizei FBI sagte, derzeit deute nichts auf einen Terrorangriff hin. Während des Unglücks herrschten gute Wetterverhältnisse. Die Sonne schien und der Wind war nicht stark.

US-Präsident Barack Obama sandte den Angehörigen der Opfer seine "Gedanken und Gebete", wie das Weiße Haus mitteilte.

Der Flughafen wurde zunächst geschlossen, etwa später wurden zwei der vier Lande- und Startbahnen wieder in Betrieb genommen. Auch die nahegelegenen Autobahnen wurden vorübergehend gesperrt.

Die Boeing 777 ist eines der meistgenutzten Langstreckenflugzeuge der Welt. Die Maschine wird häufig für Interkontinentalflüge genutzt, da sie zwölf Stunden oder mehr am Stück zurücklegen kann. Dem Nachrichtensender CNN zufolge wurde die betroffene Maschine 2006 ausgeliefert, war also noch relativ jung. Asiana Airlines ist die zweitgrößte Fluggesellschaft des Landes nach Korean Air. (APA, 7.7.2013)