Umwölktes Liebesglück: Charlotte Gainsbourg und Pete Doherty in "Confession" in Kostüm. 

Foto: Thimfilm

Frankreich, anno 1830: Die "schwermütigen Enkel der Revolution" geben sich allerhand Ausschweifungen hin, philosophieren daneben über die Liebe - und deren Unmöglichkeit. Der junge Octave (Pete Doherty) beginnt nach dem Tod seines Vaters, sich von diesem Leben ein wenig abzuwenden und eine ältere Frau (Charlotte Gainsbourg) zu umwerben. Eine dauerhafte Beziehung scheint zunächst möglich.

Die Französin Sylvie Verheyde hat sich nach ihrer überzeugenden Coming-of-Age-Geschichte Stella (2008), in welcher der Literatur eine tragende Rolle zukam, der Verfilmung eines Romans zugewandt: Alfred de Mussets Bekenntnis eines jungen Zeitgenossen von 1836, der fürs Kino Confession / Confessions of a Child of the Century heißt. Die Besetzung des Ex-Libertines-Frontmanns Pete Doherty als melancholisch-libertinärer Dandy wirkt zunächst nicht nur kalkuliert. Tatsächlich fügt sich die teigige Körperlichkeit des gefallenen britischen Musikers stimmig ins Epochenbild. Auch sonst scheinen alte und gegenwärtige Moden einander ein Stück weit zu überlagern. Allerdings trägt der Film auf Dauer weder atmosphärisch noch erzählerisch. Doherty ist kein Schauspieler, am Ende darf er wenigstens singen. (irr, DER STANDARD, 4.7.2013)