Einige Wochen nach den Nationalratswahlen sollte es eine neue Regierung geben, und deren Programm wird wohl auch etwas zum Thema Wohnen und leistbare Mieten enthalten. Aber was? Das war die Frage, die in den Tischgesprächen beim Wohnsymposium beantwortet werden sollte. Von den zwölf präsentierten Vorschlägen konnte sich bei der darauf­folgenden Abstimmung durch die Teilnehmer einer knapp durchsetzen: die Schaffung eines "Bundessonderwohnbauprogramms 2014".

Wie Tischsprecher Herwig Veit, Spezialist für geförderte Immobilienfinanzierungen der Bank Aus­tria, im STANDARD-Gespräch erläuterte, hat es ein Gesetz für ein solches Programm bereits 1982 gegeben, "und das hat damals gut funktioniert". Wichtig sei das politische Signal: Der Bund nehme Geld in die Hand, um "in Ballungsvierteln in ganz Österreich Wohnungen zu bauen ­– und nicht nur in Wien", sagt Veit. Daneben seien auch Maßnahmen gegen überhöhte Grundstückspreise und steigende Baukosten notwendig, damit das zusätzliche Geld auch wirklich zu mehr Wohnraum führe.

Ein nachhaltigerer Effekt ließe sich durch eine Anhebung der seit 1996 eingefrorenen Wohnbauförderungsmittel erzielen, räumt Veit ein. Aber: "Diese Deckelung will niemand anrühren." Ein ­Sonderprogramm hätte bessere Chancen auf Umsetzung. (ef, DER STANDARD, 13.6.2013)