In Wasser, Wald, Feld und Flur suchen die "Wiener Wildnis"-FotografInnen nach spannenden Motiven und Perspektiven. Hier gibt es eine Ansichtssache zum Thema.

Foto: Wiener Wildnis/Th. Haider

"Wir bilden ab, was es in Wien an Natur alles gibt und was die Leute beim Vorübergehen oft nicht wahrnehmen", sagt Naturfotograf und Projektleiter Georg Popp.

Foto: privat

Gemeinsam mit seiner Frau Verena Popp-Hackner gründete er "Wiener Wildnis", um auf die Schönheiten und den Erhalt der Wiener Naturoasen aufmerksam zu machen.

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Ob im Wienerwald, an der Donau, auf nächtlichen Dächern, Friedhöfen oder im Gemeindebau, überall finden sich Motive.

Foto: Wiener Wildnis/M. Graf

Anmutig hebt die Ringelnatter ihren Kopf aus dem Wasser. Direkt in die Linse des Fotografen blickt sie, im Hintergrund die Silhouette der Donauplatte. Mit überraschenden Perspektiven vor der Kulisse der Stadt wollen die Naturfotografen Georg Popp und Verena Popp-Hackner den Blick auf die Vielfalt der Wiener Naturräume lenken. Gemeinsam mit Koordinator Michael Ganzwohl starteten sie deshalb im November 2012 das Multimedia-Projekt "Wiener Wildnis".

"Wir zeigen, was es in Wien an Natur alles gibt und was die Leute beim Vorübergehen oft nicht wahrnehmen", sagt Georg Popp. "Viele Stadtbewohner kennen zwar die Grünoasen Wiens und schätzen die hohe Lebensqualität, aber welche Naturwunder sich unmittelbar vor der Haustüre befinden, welche Menschen und  Anstrengungen dahinterstehen, ist vielen nicht bekannt."

Urbane Safari

Gemeinsam mit einem Unterwasserfotografen und zwei weiteren Wildlife-Fotografen, die auch Biologen sind und das Projekt fachkundig unterstützen, begeben sich Popp und Hackner regelmäßig auf urbane Safari. Über die Freude an der Fotografie wollen sie das Bewusstsein für die Schönheit und Erhaltung der Wiener Naturgebiete in der Bevölkerung schärfen, ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. In der Online-Galerie der "Wiener Wildnis"-Website präsentieren sie ihre Bilder. Ob im Wienerwald, an der Donau, auf nächtlichen Dächern, Friedhöfen oder im Gemeindebau, überall finden sich Motive: Frühlingserwachen im Donaupark, Lindenblüten auf Kopfsteinpflaster, der Igel im Stadtpark, Kaulquappen im Pappelteich ... 

Dabei ist das Projektteam auch auf Tipps aus der Bevölkerung angewiesen. "Das kann der Dachs als Dauergast im Garten genauso wie die lebendige Gstätten sein", sagt Popp. Auch das aktuell begleitete "Fuchs-Tagebuch" ist dem Tipp eines Naturliebhabers zu verdanken.

Treffpunkt für Naturfans

Die Initiative "Wiener Wildnis" ist vorerst auf vier Jahre angelegt. Die Homepage soll langfristig zum Treffpunkt für Natur- und Fotointeressierte werden. Im Forum können Tipps über gute Fotoplätze ausgetauscht werden, ebenso wie schöne Naturerlebnisse, Infos über Institutionen, die zum Erhalt der Wiener Natur beitragen, oder Ratschläge, wie man bei Dämmerung einen Vogel fotografiert. Hintergrundinfos der Naturfotografen inklusive.

Geplant sind außerdem Fotoworkshops, Videos und Ausstellungen, Projekte für Schulklassen und Ausflüge zu den diversen Naturschauplätzen. Bezwecken will das Projektteam damit vor allem eines: "Gehen Sie hinaus, erforschen Sie Ihre eigene 'Wiener Wildnis'!" (Isabella Lechner, derStandard.at, 5.6.2013)