Bologna (Italien), Leiden (Niederlande) und Wien waren über viele Jahrhunderte medizinische, wissenschaftliche und künstlerische Zentren im Herzen Europas. Die Ausstellung "Amazing Models" im Wiener Josephinum, wo das Institut für die Geschichte der Medizin der MedUni Wien beheimatet ist, zeigt anatomische Körpermodelle an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft aus diesem Städte-Dreieck.

Auf Packeseln wurden in den Jahren 1784-1786 knapp 1200 kunstvoll gefertigte anatomische Wachsmodelle von Florenz nach Wien transportiert.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Kaiser Joseph II hatte sie dort als Lehrmodelle für die Ausbildung in der medizinisch-chirurgischen Militärakademie - dem Josephinum - in Auftrag gegeben.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Gemeinsam mit dem Museum Boerhaave in Leiden und dem Museo delle Cere Anatomiche "Luigi Cattaneo" in Bologna zeigt das Josephinum nun eine Sonderausstellung, die  anatomische Modelle aus Wien, Leiden und Bologna aus der Perspektive der europäischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte präsentiert.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Die drei Städte waren über viele Jahrhunderte hinweg durch ihre Universitäten Zentren medizinischer Exzellenz und standen in intensivem wissenschaftlichem und künstlerischem Austausch.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Anatomische Modelle spielen schon seit Jahrhunderten eine wesentliche Rolle in der Verbreitung von medizinischem Wissen.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Sie erzählen von der Angst und Hoffnungslosigkeit kranker Menschen und von der Entdeckung des menschlichen Körpers, der heute wie damals Medizin, Kunst und Wissenschaft interessiert und fasziniert.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Neben den anatomischen Wachsmodellen beherbergt das Josephinum auch Sammlungen medizinischer Instrumente und Bibliotheken mit einem Bestand, der bis ins 15. Jahrhundert zurück reicht.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Die kompakte Ausstellung erstreckt sich auf fünf Räume im rechten Flügel des Josephinums.

Foto: Florian Bayer

Abgerundet wird sie durch mehrere Spiele, bei denen man etwa eine möglichst ruhige Chirurgenhand beweisen muss.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

"Mit 'Amazing Models' läutet das Josephinum eine neue Ära ein. Wir wollen die hier befindlichen medizinhistorischen Schätze in Zukunft aktiver und attraktiver als bisher präsentieren und dieses reiche kulturelle Erbe zum Leben erwecken", sagt Christiane Druml, Vizerektorin der MedUni Wien. 

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Noch bis 26. Oktober erhalten Interessierte schaurig-schöne Einblicke in die Welt der Medizin.

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Amazing Models 
Josephinum, Währinger Straße 25, 1090 Wien
noch bis 26. Oktober 2013
Freitag bis Samstag, 10 bis 18 Uhr

Eintritt & Führungen:
Erwachsene 4 Euro, Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre gratis
Ermäßigter Eintritt 2 Euro (für Studierende, Präsenz-,  Zivildiener, Senioren)
Führungen (3,- /Person) nach Voranmeldung unter 01/40160-26001

(fbay, 24.5.2013, derStandard.at)

Foto: Josephinum – Sammlungen der Medizinischen Universität Wien