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Das Weltraumteleskop "Kepler" - hier auf einem Computer-Rendering  - konnte bisher über 2.700 Exoplaneten-Kandidaten ausmachen. 132 Exoplaneten wurden bestätigt.

Foto: AP/NASA, File

Washington - Die NASA meldet ernsthafte Probleme mit ihrem Planetenjäger "Kepler". Ein wesentliches technisches Element zur Lageausrichtung des Weltraumteleskops auf seine Ziele ist defekt, die Sonde befindet sich in einem Sicherheitsmodus, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Mittwoch mit. Die Zukunft der Mission sei ernsthaft gefährdet.

Das Problem sei nach einer Serie von Tests entdeckt worden. Konkret funktioniere ein weiteres der vier sogenannten Trägheitsräder nicht mehr, die das Teleskop in Position hielten. Da bereits im vergangenen Jahr ein Rad ausgefallen sei, könne "Kepler" seine Suche nach Exoplaneten zumindest vorerst nicht mehr fortsetzen, weil das Teleskop sich nicht mehr exakt auf Zielsterne ausrichten lässt .

Mögliche Reparatur wird geprüft

Die NASA will jetzt nach Wegen suchen, das Trägheitsrad zu reparieren oder das Teleskop auf andere Weise wieder funktionstüchtig zu machen. Möglicherweise ließe sich auch eine andere Aufgabe für "Kepler" finden. Dies könnte allerdings Monate dauern. Aber auch bei einem Totalausfall hätte das "Kelper"-Team noch einiges zu forschen: Die Beobachtungsdaten von über zwei Jahren warten noch auf ihre Auswertung. Die Wissenschafter glauben, dass sich in dieser Datenflut noch der eine oder andere erdähnliche Planet versteckt hält.

"Kepler" war im März 2009 auf die Suche nach Planeten in anderen Sonnensystemen gestartet. Die Mission war bisher außerordentlich erfolgreich: In einem kleinen Himmelsausschnitt im Sternbild Schwan beobachtete "Kelper" rund 190.000 Sterne. Seit seinem Start konnten mit Hilfe des Teleskops bisher 132 Exoplaneten und mehr als 2700 Exoplanetenkandidaten aufgespürt werden.

Die Behörde hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Mission nach einer zunächst für 3,5 Jahre geplanten Lebenszeit bis September 2016 weiter laufen zu lassen. Sie hatte ihre Entscheidung mit der Erfolgsgeschichte des in einer Sonnenumlaufbahn kreisenden Teleskops begründet. (APA/red, derStandard.at, 16.05.2013)