B. B. King mit Paul Butterfield in Boston - eines der Archivbilder aus "The Life of Riley".

Foto: Ch. Sawyer / Top

In Memphis habe er von seinem Cousin Bukka White nicht das Gitarrenspiel gelernt, sondern erfahren, wie sich ein Bluesmusiker richtig kleidet – "in einen feinen Anzug, so als würde man in die Bank gehen, um sich Geld zu leihen". Die Rede ist von B. B. King, dem "King" des Blues.

Jon Brewer hat den Ausnahmemusiker in seinem Dokumentarfilm "The Life of Riley – The Story of B. B. King" zu seiner Lebensgeschichte befragt – eine entscheidende Qualität dieser recht konventionell gebauten Arbeit (Talking-Heads-Serien variieren mit Archivaufnahmen): Denn der 1925 in einer Holzhütte in Mississippi geborene King erweist sich als so auskunftsfreudiger wie bescheidener Chronist seiner Karriere, wogegen ihn anhimmelnde Stars wie Bono Vox oder Mick Jagger eher stören.

Was der Film auch nicht aus dem Auge verliert: dass Kings Laufbahn eine lässig umgesetzte Geschichte der afroamerikanischen Emanzipation ist.

Innerfamiliär und intergalaktisch
Die weiteren Kinostarts der Woche

Der koreanische Regisseur Park Chan-wook legt mit "Stoker" sein US-Debüt vor: Mia Wasikowska verkörpert in dem lyrisch-vertrackten Horrorfilm eine junge Frau mit maliziöser Familie. Hollywood-Wunderkind J. J. Abrams realisierte mit "Star Trek Into Darkness" den zweiten Teil seiner Neukonzeption der Weltraum-Saga – mit Benedict Cumberbatch als undurchdringlichem Bösewicht.

Der Chilene Pablo Larraín erzählt in "No", wie Diktator Augusto Pinochet per Volksentscheid entmachtet wurde. Ein Teenagerdrama unter Inuit in Grönland steht im Zentrum von Mike Magidsons "Inuk".

Weiters starten ein Sequel der Zwillingsserie "Hanni und Nanni 3" sowie der heimische Trash-Horrorfilm "Das Werwolfspiel". (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD, 8.5.2013)