Jakob Lena Knebel inszeniert ein "Mannweib". Zu sehen ab 14. Mai am Wiener Morzinplatz

Foto: Georg Petermichl © Jakob Lena Knebl / VBK, Wien

Am Morzinplatz, Herberge der Wiener Gestapo-Zentrale während des Nationalsozialismus in Österreich, wird im Frühling erneut Kunst im öffentlichen Raum gezeigt. Dieses mal konnte der Künstler* Jakob Lena Knebl gewonnen werden, der mit "Schwule Sau" ein temporäres Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Schwule, Lesben und Transgender-Personen installiert.

Böse Wörter umdeuten

Knebel verwendet in seinen Arbeiten absichtlich "hatespeech" wie zum Beispiel "schwule Sau" oder auch "Mannweib", um sie sich in einem künstlerischen Prozess anzueignen und den Begriffen ihren verletztende Schlagkraft zu nehmen.

Auch auf formaler Ebene verwendet der Künstler das Prinzip der "Trickery" (also des Schwindels), um Aufmerksamkeit für seine Aussagen zu bekommen. So wählt er durchaus absichtlich die Designsprache der klassischen Moderne und des Midcentury Modernism, um das Publikum durch die "schöne und gute" Form zum Hinsehen zu bringen.

Eröffnung am 14. Mai

Zur Eröffnung der temporären Installation am 14. Mai sprachen Lilli Hollein (KÖR Jurypräsidentin), Miriam Kathrein (Kunsttheoretikerin und Kuratorin) und Sandra Frauenberger (Amtsführender Stadträtin für Integration, Frauenfragen,  KonsumentInnenschutz und Personal). Das Kunstwerk wird bis 10. November 2013 im öffentlichen Raum zu sehen sein. (red, dieStandard.at, 7.5.2013)