Wien - Der Verkauf der verlustträchtigen Erste Bank Ukraine an die Eigentümer der ukrainischen Fidobank ist - wie für das 2. Quartal geplant - nun abgeschlossen. Dem Kaufpreis von 83 Mio. Dollar (63 Mio. Euro) stehe ein schon im Eigenkapital berücksichtigter negativer Währungseffekt von 81,3 Mio. Euro gegenüber, erklärte die Erste Group. Vom Start im Jahr 2007 an bis Ende 2012 hat die Erste in der Ukraine in Summe 280 Mio. Euro verloren.

Die Ukraine war von der Ersten ursprünglich als aussichtsreicher Markt angesehen worden, die Erwartungen erfüllten sich aber nicht: Zu verkraften waren operative Verluste der Tochter, zudem musste die österreichische Mutter dort mehrere Kapitalerhöhungen durchführen.

Neuerliche Abschreibungen

Für die Bilanz 2012 erwuchs der Erste Group aus dem im Dezember paktierten Verkauf der Ukraine-Tochter ein Verlust von 75 Mio. Euro - da beim Signing Ende vorigen Jahres der Buchwert abgeschrieben wurde. Jetzt im 1. Quartal kamen noch 9,4 Mio. Euro Ukraine-Verlust hinzu, da erneut Firmenkredite abgeschrieben wurden. Ende vorigen Jahres beschäftigte die Ukraine-Tochter 1.530 Mitarbeiter, die Bilanzsumme betrug 676 Mio. Euro.

Der Verkauf stehe in Einklang mit der Strategie der Erste Group, sich auf das Kundengeschäft im östlichen Teil der EU zu fokussieren, wurde am Dienstag zu dem über die Bühne gegangenen Deal erklärt, bei dem die 100-prozentige Tochterbank an die Fidobank-Eigentümer, einer vom ukrainischen Banker Oleksandr Adarich beherrschten Unternehmensgruppe, veräußert wurde.

Mit Abschluss der Transaktion werde der negative Währungseffekt von Euro zu ukrainischer Hrywnja (EUR/UAH) in Zusammenhang mit Kapital und Firmenwerten im Ausmaß von 81,3 Mio. Euro (per 31. Dezember 2012), der im Eigenkapital bereits berücksichtigt sei, gegen die Gewinn- und Verlustrechnung gebucht, so die Erste Group. Diese technische Buchung wirke sich daher nicht auf die Kapitalposition der Erste Group aus.

Die Erste Bank Ukraine wird mit der Fidobank fusioniert und unter dem Namen Fidobank tätig sein. (APA, 30.4.2013)