Die in Graz lebende Wiener Autorin Olga Flor wird mit dem Anton-Wildgans-Preis ausgezeichnet.

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Wien/Graz - Der Anton-Wildgans-Preis der österreichischen Industrie geht heuer an die in Graz lebende Wiener Schriftstellerin Olga Flor (45). Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wird bei einem Festakt im Oktober von Industriellenvereinigungs-Präsident Georg Kapsch im Wiener Haus der Industrie überreicht.

"Olga Flors literarische Auseinandersetzung mit Krisen unserer Zeit enthüllt in einer kühlen, oft technisch anmutenden, präzisen Sprache Strukturen einer ökonomisierten Welt, die dem Individuum wenig Spielraum offen lassen. Unerbittlich zeigt die Autorin soziale Konstellationen auf, führt die Kleinfamilie und die Geschlechterrollen vor und lotet mit feinem Gespür gesellschaftliche Machtgefälle aus", heißt es in der Begründung der Jury (Marianne Gruber, Johann Holzner und Barbara Neuwirth).

Olga Flor, geboren am 25. Jänner 1968 in Wien, studierte Physik und arbeitete im Multimedia-Bereich. Seit 2004 ist sie freie Schriftstellerin. Ihr erster Roman "Erlkönig" erschien 2002, der Monolog "Fleischgerichte" wurde 2004 im Schauspielhaus Graz uraufgeführt. Zuletzt erschien der Roman "Die Königin ist tot" (2012). Zu ihren bisherigen Preise zählt der Reinhard-Priessnitz-Preis 2003 und der Outstanding Artist Award 2012. Ihr Roman "Kollateralschaden" war 2008 für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Der Anton-Wildgans-Preis geht seit 1962 jährlich an eine österreichische Schriftstellerin oder einen österreichischen Schriftsteller der jüngeren oder mittleren Generation, deren bzw. dessen "Schaffen die abschließende Krönung noch erwarten lässt". Unter den Preisträgern befinden sich u.a. Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Michael Köhlmeier, Barbara Neuwirth, Sabine Gruber, Vladimir Vertlib und Doron Rabinovici. Zuletzt ging der "Literaturpreis der Österreichischen Industrie - Anton Wildgans" für 2011 an den Vorarlberger Arno Geiger.