Ein legitimer Nachfolger des Kleinvans Modus. Modisch. Praktisch. Kompakt. Und (leider) nur mit Frontantrieb

Klar, die Frage musste ja kommen. Warum gibt's den Modus nicht mit Allrad? Zumal man ja mit Nissan einen diesbezüglich kompetenten Partner im Boot hätte. Nein, sagt Produktmanager Frédéric Neumager, "unsere Kunden wollen das nicht". Nicht in so einem Auto, das ja als City-Crossover definiert sei.

Foto: renault

Außerdem hätte man sich die technische Architektur eines Nissan Juke hergenommen - und man habe sich das angesehen -, das Konzept hätte durch einen zusätzlichen Mitteltunnel und deutlich weniger Kofferraum gelitten.

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Viel lieber wäre es Renault, konzentrierte man sich auf die Stärken dieses Neuzugangs. Und tatsächlich gibt's da einige Ideen, die ebenso originell wie neu sind, speziell zwei davon seien hier herausgegriffen: Schublade und Reißverschluss. Nein, nicht die Sache mit dem Reißverschluss-System bei Straßenverengung, die kapieren manche ein Leben lang nicht, sondern es geht um Sitzbezüge.

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Sind die einmal schmutzig oder will man sich stilistisch verändern, kann man sie einfach per Zipp vom Sitz abnehmen, und ab in die Wäsche oder neue drauf. Kommt bei der Zielgruppe bestimmt gut an.

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Die andere schlaue Idee ist die mit dem Handschuhfach. Das ist heute meist zu einem fummeligen Kleinfach verkommen - nicht so beim Captur: Dessen Inneneinrichter haben sich eine Schublade einfallen lassen, mit elf Liter Fassungsvolumen. Eher billiges Plastik zwar, aber hilfreich und gut.

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Apropos Ablagen: Deren gibt es etliche, da zeigt Renault seine Erfahrung aus dem Van-Bau. Auch dass sich die Rückbank längs verschieben lässt und man so entweder mehr Platz für Passagiere oder Gepäck generiert, stammt von dort, vom Modus etwa, dessen heimlicher Erbe der Captur ist, der SUV-Modus quasi, auch wenn Renault das so nicht sagen würde.

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Vom Band läuft der Captur denn auch in jenem Werk, dem der Modus entstammte: Valladolid.

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Da sich zwischen Asphalt und Bodenplatte nunmehr aber 17 cm Luft befinden - ein paar Zentimeter mehr als beim Clio -, sind natürlich die Federwege weicher, wirkt der Wagen komfortabler, ohne dabei jedoch in den Kurven allzu viel Seitenneigung zuzulassen, das haben die Renault-Ingenieure ganz gut hinbekommen.

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Drei Motoren stehen zur Auswahl, zwei Benziner (90 und 120 PS) und ein Diesel (120 PS).

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Alle drei vorbildlich sparsam und nicht so vorbildlich sportlich, was aber völlig egal ist, weil der zu erwartenden Klientel wurscht - ebenso wie der Umstand, dass die Lenkung direkter sein könnte. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 12.4.2013)

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