So in etwa dürften die ungeborenen Dinos im Ei gelegen sein.

Illu.: D. Mazierski

Bei Analysen der bis zu 22 Millimeter langen Oberschenkelknochen stießen Forscher sogar auf erhaltenes organisches Material. Unten ein Querschnitt durch den Oberschenkelknochen eines der Emyryos:

Illu.: D. Mazierski
Illu.: A. LeBlanc

London/Wien - Alte Eier haben in China eine lange Tradition. Tausendjährige Hühnerprodukte gelten seit langem als eine Delikatesse der chinesische Küche. Der jüngste Eier-Fund aus dem Reich der Mitte stellt freilich alles bisher Dagewesene in Sachen Eikonservierung den Schatten: Forscher entdeckten 190 Millionen Jahre alte versteinerte Dinosaurier-Embryos samt Eierschalenreste.

Zerbrechlich wie ein Küken

Die Fundstücke aus der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas sind damit die ältesten bekannten Überreste von ungeborenen Dinosauriern - und sie geben erstmals Aufschluss darüber, wie die Embryos im Inneren von Eiern heranwuchsen.

Für den deutschen Forscher Koen Stein (Uni Bonn), der an der Analyse des Sensationsfunds im Fachblatt "Nature" beteiligt war, stellt es schon ein Faszinosum dar, dass überhaupt etwas fast 200 Millionen Jahre lang erhalten blieb: "Solche Strukturen sind sehr zerbrechlich, man denke nur an ein neugeborenes Küken."

Sauropodamorpha

Die Wissenschafter vermuten, dass die 200 Knochen der 20 Embryos zu Dinosauriern aus der Gruppe der Sauropodomorpha gehören, Dinos mit einem kleinen Kopf auf einem langem Hals.

Die gefundenen Dino-Knöchelchen befanden sich in unterschiedlichen embryonalen Entwicklungsphasen. Die innere Struktur der bis zu 22 Millimeter langen Oberschenkelknochen deuteten darauf hin, dass die Dinosaurier-Embryos ihre Muskeln bereits im Ei benutzten, so die Forscher.

Während ihrer Embryonalentwicklung hätten die Dinosaurier vermutlich in ihren Eiern herumgestrampelt. Durch die Bewegungen ihrer Muskeln stärkten sie ihre Knochen für das Leben nach dem Schlüpfen - genau wie heutige Vögel das auch machen. Im Inneren der Knochen fanden die Forscher sogar noch Spuren organischen Materials. (tasch, dpa, DER STANDARD, 11.4.2013)