Jetzt hat auch Opel seinen kompakten, sogar sehr kompakten SUV. Der in Korea gebaute Mokka soll den Absatz kräftig ankurbeln

Unter einem kurzen, am besten doppelten Espresso stellt sich die gemeine Autoausprobiererin gemeinhin eine Rakete vor. So gesehen waren wir kurz irritiert, weil Opel nicht hält, was ein Mokka verspricht. Allerdings: Auch weiße Schokolade spendet Energie, und dann passt es wieder. Sehr gut sogar, denn der Mokka ist ein flotter Tempomacher.

Foto: der standard/fischer

Obwohl: Eigentlich müsste er ja Adam heißen, weil er der erste Kompakt-SUV ist aus dem Stall in Rüsselsheim. Aber da der bullige Alleskönner mit Turbo in Korea gefertigt wird, hinkt auch diese Herleitung irgendwie, und der Name ist ja inzwischen anderweitig vergeben.

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Egal, auf Kriegsfuß steht der von Opel zur Verfügung gestellte Test-Mokka nicht mit dem Markt, wohl aber mit der (großzügig installierten) Elektronik, und zwar seiner eigenen. Ständig wollte er uns zu einer Überprüfung des Reifendrucksystems überreden.

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Zwar gab's nix zu überprüfen, alles lief anstandslos wie das sprichwörtliche Glöckerl, aber die Sportskanone gab nicht auf. Wie er überhaupt in Alarmsignale und Sicherheit verschossen schien. Kollisionsgefahr warnte er miepend, als wir uns nach 50 Metern Fahrweg der ersten Ampel und dem Wagen vor uns näherten - zu nah offenbar für distanzgedrillte Amis.

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Da das Kollisionswarnungspiepserl am Lenkrad aktiviert wird, spielen wir dieses Spiel regelmäßig. Jetzt halt ohne Schrecksekunde.

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Apropos Elektronik: Dass der Zündschlüssel ganz klassisch mechanisch funktioniert (ohne Fernbedienung), macht ihn sympathisch, es passt auch zum bodenständigen Mokka, der im höheren Tourenbereich recht laut werden kann. Dann wird er auch durstig.

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Hier rächt sich die Elektronik, denn ohne Liveübertragung weiß man erst beim Tanken, was Disziplinlosigkeit kostet. Sesselrücken geht übrigens auch unplugged, also ohne Strom. Dagegen wirken Lenkradheizung, Park- und Spurassistent irgendwie dekadent - wie ein zu warmer Händedruck.

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Allerdings lässt sich bei diesen Extras sparen. Wer die wenigen Schneetage im Jahr ohne Allrad bewältigt, bekommt den innen gediegen gestalteten Turbo-Booster auch ohne Allrad. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, 29.3.2013)

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