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Auf der A 14 bei Frastanz kam es zu einer Massenkarambolage.

Foto: APA/BMI FLUGPOLIZEI

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Insgesamt 16 Fahrzeuge waren an dem Unfall beteiligt.

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Bregenz/Bruck an der Leitha - Der neuerliche Wintereinbruch hat in Österreich für weitreichende Folgen im Verkehr und bei der Infrastruktur gesorgt. Ein heftiger Schneesturm hat am Freitagvormittag auf der Rheintalautobahn (A14) bei Frastanz im Bezirk Feldkirch zu einer Massenkarambolage geführt, an der 18 Autos und drei Lkw beteiligt waren. Ersten Informationen zufolge sind dabei drei Personen leicht verletzt worden, hieß es bei Asfinag, Rettungs- und Feuerwehrleitstelle sowie Polizei. Die Autobahn musste für die Aufräumarbeiten geschlossen werden, die Dauer der Sperre war vorerst nicht absehbar.

Der Unfall ereignete sich gegen 8.30 Uhr in Fahrtrichtung Deutschland. Der intensive Schneefall zog vom Süden des Landes in Richtung Norden und sorgte nicht nur auf der Autobahn für extreme Straßenverhältnisse. Es kam zu mehreren Zwischenfällen, immer wieder blieben Lkw hängen, etwa auf der Autobahnauffahrt Dornbirn-Süd oder Bregenz-Weidach.

Die Asfinag war seit den Morgenstunden mit 15 Räumfahrzeugen unterwegs. An die Verkehrsteilnehmer wurde appelliert, die Fahrweise an die tiefwinterlichen Verhältnisse anzupassen.

Sperre der A4 und entgleister Zug

Auch in Niederösterreich haben Schneefälle am Donnerstagabend für Unfälle gesorgt. Auf der A4 hatte es zunächst wegen eines verunglückten Lkws bereits eine Sperre gegeben. In der Folge blieb die Richtungsfahrbahn Wien zwischen Bruck-Ost und Bruck-West bis gegen 21.30 Uhr wegen Schneeverwehungen und schlechter Sicht unpassierbar, so der ÖAMTC.

Bei Verkehrsunfällen auf Bundes- und Landesstraßen in den niederösterreichischen Bezirken Baden, Bruck an der Leitha, Gänserndorf und Wiener Neustadt wurden insgesamt sechs Menschen verletzt.

Zwischen Aspang und Zöbern (Bezirk Neunkirchen) entgleiste am Donnerstag gegen 23.00 Uhr ein Regionalzug mit einer Achse, teilte ÖBB-Sprecher Christopher Seif mit. Verursacht wurde der Unfall durch einen umgestürzten Baum. Zwei Passagiere blieben ebenso wie der Triebwagenführer unverletzt.

Stromausfälle in der Oststeiermark

In der Oststeiermark und im Grazer Umland hat der starke Sturm zu Stromausfällen geführt. Nach Angaben des Landesenergieversorgers Energie Steiermark waren rund 10.000 Haushalte ohne Elektrizität, weil Stromleitungen durch umstürzende Bäume gekappt worden sind. Regional habe das Schadensausmaß sogar "Paula-Dimensionen", so ein Sprecher.

Die ersten Schadensmeldungen kamen in den Abendstunden des Donnerstags aus der Region Knittelfeld. So entwurzelte der Sturm in Kobenz mehrere Bäume, die auf die Fentscherstraße (L551) fielen. In den Abend- und Nachtstunden kam es dann im Raum nordwestlich von Weiz und nördlich von Graz zu mehreren Beschädigungen von Mittel- und Niedrigspannungsleitungen.

Von den betroffenen rund 10.000 Haushalten dürfte etliche längerfristig finster bleiben. "Weil es noch laufend zu weitern Schäden kommt, ist nicht sicher, dass wir alles heute reparieren können", erklärte Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnis-Lauris.

Lawinengefahr in Steiermark und Niederösterreich

In Kärnten haben die Böen punktuell große Schäden angerichtet. In Millstatt (Bezirk Spittal) entwurzelte der Wind laut Polizei einige Bäume, die auch auf die Obermillstätter Landesstraße stürzten. In Fresach (Bezirk Villach-Land) wurden in der Nacht auf Freitag vier Fichten umgerissen, die auf die Landesstraße stürzten. Ein Baum erwischte den Pkw eines vorbeifahrenden Anrainers. Der Mann blieb unverletzt, die Straße war bis nach Mitternacht gesperrt.

Mit dem Rückkehr des Winters stieg in den Bergen auch die Lawinengefahr. "Speziell für die Steiermark und für Niederösterreich ist für Tourengeher das kommende Wochenende sicher das heikelste der Saison", warnte Arno Studeregger, Lawinenexperte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), am Freitag. "Durch den Neuschnee und den Sturm der letzten Tage ist die Lawinengefahr groß, gleichzeitig lockt das schöne Wochenendwetter. In derartigen Situationen passieren die meisten Lawinenunfälle." (APA/red, 15.3.2013)